Edgar R.

Edgar R. – Was immer die Leute sagen, das bin ich (DiY, 27.09.2019)

Unweit der dänischen Grenzen treiben drei mutige Punk-Rocker ihr Unwesen und zeigen, dass es im hohen Norden nicht nur kühl und abgeklärt, sondern auch überaus herzlich und emotionsgeladen hergeht.

Nachdem Edgar R. in den letzten Jahren einige Support-Gigs für Turbostaat, Fjørt oder Vierkanttretlager spielen durften, gilt es jetzt sich weiter eine eigene Fanbase aufzubauen – und dass wir ihnen mit dem Debüt “Was immer die Leute sagen, das bin ich” unter Garantie gelingen!

Nach der “Besser Nicht”-EP von 2014 geht es nun also endlich in die Vollen… elf düster melancholische Songs warten darauf gehört zu werden. Stecker rein, Knöpfe auf Zehn… und ab dem Moment beginnt die große Show von Düse, Hülle, Murmel, wie die drei Schleswiger sich selber liebevoll nennen.

Klar, die Nummern sind alles andere als leichte Kost… aber was soll auch das ganze Drumherum-Gelaber, heute zählt nur noch Tacheles – die Zeiten von Kuschelei und Samthandschuhen sind ja bekanntlich schon länger vorbei, oder?!

Alles ist kaputt” beschreibt hier nämlich weitestgehend das Programm – und besonders der dreistimmige Gesang ergänzt sich bei den Songs gut und lässt mich an die Bonner von Lygo denken… schick schick! Und spätestens mit “Frag Potjomkin” haben mich die drei dann endgültig, erinnert mich die Nummer musikalisch doch so herrlich an die guten alten EA80-Zeiten (die übrigens mittlerweile 40 Jahre auf dem krummen Buckel haben und immer noch aktiv sind) zurück, um “In eigener SacheJan und den anderen Jungs von Turbostaat alle Ehre zu machen.

Richtig aufs Mett gibt es dann von den “Tannenbäume”n und auch für unsere Gartenfreunde inkl. dem grünen Daumen ist mit “Beton im Garten” etwas dabei… quasi die einzige Ballade auf “Was immer die Leute sagen, das bin ich”.

Dröhnend bassig machen sich Edgar R. auf den Weg das “Terrakotta” zu zerschlagen… und kommt mir jetzt bloß keiner mit Moral und so! Nach einem beinahe erdrückendem Intro “Bleibt nur der Wahn” – und ganz am Schluss zeigen euch die “Sirenen” den Weg.

Also egal wie eckig und kantig das Debüt auch rüberkommen mag, für mich klingt alles rund und ich mache daher gerne Platz in meinem Plattenregal – irgendwo findet sich da bestimmt ein Plätzchen…!

 

Titel:
1.Bin nicht mehr
2.Alles ist kaputt
3.Frag Potjomkin
4.In eigener Sache
5.Tannenbäume
6.Beton im Garten
7.Terrakotta
8.Niemals
9.Müde Wege
10.Bleibt nur der Wahn
11.Sirenen

Foto: Jannik Hansen

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