Dool – Summerland (Prophecy Productions, 10.04.2020)

Mit ihrem Debütalbum „Here Now, There Then“ wurden die Holländer Dool vor drei Jahren mit offenen Armen in der Szene empfangen. Komischerweise in der Metalszene. Denn dort passen sie eigentlich gar nicht so recht hin. Aber deren Anhänger haben eben auch einen Hang zum Düsteren, was man hier zuhauf vorfindet.

Die Musik der Band um Frontfrau Ryann van Dorst bewegt sich zwischen vielen Polen und vereint zahlreiche Elemente aus Dark und Gothic Rock, gibt sich spielerisch wie im Heavy/Classic Rock der 70er und schaut sich auch nicht mal Richtung Psychedelic und Postrock zu schielen. Nicht leicht zu fassen das Ganze und gerade deswegen wohl spannend. Auf dem zweiten Album „Summerland“ geht man den eingeschlagenen Weg weiter und verleiht dem eigenen Sound und vor allem den Songs an sich noch mehr Charakter.

Einfach machen es einem Dool am Anfang nicht. Das Album startet spröde mit spärlichen Gitarrenakkorden. Takt für Takt schlendert „Sulphor & Starlight“ immer mehr Richtung atmosphärischem Düsterrock. Dieses Stück bildet zusammen mit dem Abschlusstitel „Dust & Shadow“ eine Art Klammer. Zwei Epen an Beginn und Ende, viel Spannendes dazwischen.

Geradlinige Songs wie „Wolf Moon“ oder das fast schon poppige „Ode To The Future“ – großes, elegisches Gefühlskino wie „Summerland“. Teilweise treffen Gegensätze aufeinander: Gothic-Flair und Classic-Rock-Feeling („The Well’s Run Dry“), orientalische Versatzstücke und knusprige Rock-Groove sowie ein weich gebetteter Refrain („God Particle“). Und immer mittendrin im Geschehen: Gitarristin und Sängerin Ryanne. Ganz klar, die Person, um welche sich die Musik schart, auch ohne, dass sie sich bewusst in den Vordergrund spielt.

„Summerland“ ist ein spannendes Album. Keine Liebe auf den ersten Blick, aber betörende Musik, mit der man sich noch viel beschäftigen kann, gespielt von einer Band, von der man noch einiges hören wird!

 

Trackliste:
1. Sulphur & Starlight
2. Wolf Moon
3. God Particle
4. Summerland
5. A Glass Forest
6. The Well’s Run Dry
7. Ode To The Future
8. Be Your Sins
9. Dust & Shadow

 

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