Count Raven – The Sixth Storm (I Hate Records, 29.10.2021)

Auch schon wieder zwölf Jahre her, dass das schwedische Trio Count Raven sein letztes Album „Mammons War“ veröffentlichte. Eine Zeit, in der sicher viel um sie herum passiert ist. Aber die Jahre sind spurlos an der Musik der Band vorbei gegangen. Denn Count Raven klingen immer noch gleich. Und das ist dem Fall durchaus etwas Gutes. Keine Experimente, einfach der bekannte, etwas kauzige Doom, den man seit über drei Jahrzehnten praktiziert.

Und so fühlt man sich nach dem kurzen Orgelintro von „Blood Pope“ mit dem Einsetzen des knackigen Gitarrenriffs gleich wie zu Hause. Und das, obwohl man vom Fleck weg verhältnismäßig zackig nach vorne geht. Das folgende „The Curse“ ist das schon eher Doom pur. Knarzend schleppend, mit leicht näselnder Stimme vorgetragen und mit eingängigen Gesangslinien versehen. Ja, das ist er, der klassische Count-Raven-Stoff!

Genau den gibt’s natürlich im Folgenden noch öfter. Inklusive der melancholischen, ruhigen Nummern, in denen Dan Fondelius seine klagenden Worte mit Keyboard-Sounds untermalt. Genauer gesagt in „Heaven’s Door“ sowie der fast schon etwas kitschig, aber immerhin emotional klingenden Abschiedsnummer „Goodbye“.

Bereits auf dem Vorgänger war zu beobachten, dass Count Raven es immer mehr belieben, ihre Songs in stattlichen Spielzeiten auszudehnen. So auch hier. „The Sixth Storm“ kommt trotz seiner neun Titel auf ganze 73 Minuten Spielzeit. Man kann aber sagen, dass die Songs trotz Längen jenseits von sieben Minuten überraschend kurzweilig wirken, selbst wenn gar nicht so viel passiert. Mit „Baltic Storm“ hat man sogar einen kleinen Doom-Hit mit an Bord.

Am Ende bieten Count Raven mit „The Sixth Storm“ über weite Strecken gute Düsterunterhaltung, selbst wenn das Album alles andere als perfekt klingt. Kauz-Doom von der guten Sorte. Erwartungen erfüllt.

 

Trackliste:
1. Blood Pope
2. The Curse
3. The Nephilims
4. Heaven’s Door
5. The Ending
6. The Giver And The Taker
7. Baltic Storm
8. Oden
9. Goodbye

 

 

Photo-Credit: Katrina Kendrick

 

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