Point No Point – Drift (Katuktu Collective/Späti Palace, 22.11.2019)

Dass Point No Point das neue Projekt von Jana Sotzko (ihres Zeichens ein Drittel des Berliner Trios Soft Grid) ist, hört man auf Anhieb. Das Soundbild und die Kompositionsart und auch der Sound sind sofort als Soft Grid verwandt erkennbar, Ihre Stimme liefert dann den Rest.

So finden wir hier also ein weiteres ausgetüfteltes Werk zwischen modernen Alternativen, vermischt mit psychedelischen Anleihen und einer Menge Sounds und noch mehr klasse Melodien. Der Unterschied ist das Tempo. „Drift“ ist ein sehr ruhiges Album geworden das mit seinen perlenden Gitarren langsam und mystisch vor sich hin „driftet“. Bestes Beispiel hierfür ist das mit seinen perlenden Gitarren bestechende Titelstück unter dem ein mächtiger und langsamer Beat liegt und das große elektronische Rauschen bietet die Atmosphäre.

Das folgende “Monolith“ ist dann auch selbiger dieses Album. Das Rauschen der Elektronik erfüllt den Raum, dann setzt eine melancholische aber durchaus treibende Gitarre ein, die an David Gilmours akustischen Gitarren auf „The Wall“ erinnert. Ein sanft wummernder Bass treibt das Stück voran, während der gedoppelte Gesang etwas Träumerisches einbringt. Nach drei Minuten gleitet das Stück in psychedelisch-elektronische Sphären, welche gar ein wenig an „Echoes“ von Pink Floyd erinnern. Diese sind aber nur einige Sekunden lang, dann kehrt die Gitarre zurück und es geht in etwas rockigere Gefilde. Hieran schließt sich eine fast schon poppige Passagen aus einem pumpenden Bass, einer perlenden Gitarre und vielen psychedelischen Geräuschen an. Dieser feinsinnige Teil beendet dieses wunderbare Stück.

Es folgt das zunächst elektronisch verspielte “No Filter Island“ welches sich in seinem Verlauf aber zu einem Midtempo-Psychedelic-Popsong mit viel Orgel und Schlagzeug entwickelt. Abgeschlossen wird mit “Don’t Cancel Your Plans“ mit einem ruhigem, elektronischen und sehr versponnenen Stück Alternative-Pop der besten Sorte.

Wie die bisherigen zwei Soft-Grid-Alben arbeitet auch „Drift“ stetig auf einen Eruptionspunkt zu, doch dieser kommt dann nicht. Insgesamt ist das Album, wie bereits erwähnt, auch viel sanfter und versponnener und langsamer. Das macht es aber nicht schlechter, im Gegenteil. Es zeigt eine andere Facette der psychedelisch versponnenen Musik der Jana Sotzko.

 

Trackliste:

  1. The Sedatives Are Wearing Off
  2. Sepia
  3. Drift
  4. Monolith
  5. No Filter Island
  6. Don’t Cancel Your Plans

 

 

4.5