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Broadside – Paradise (Victory Records, 16.06.2017)

Wer bei den US-Boys von Broadside eine hämmernde und schmerzhafte Breitseite erwartet, der wird zunächst enttäuscht sein, auch wenn die ersten Töne von „Hidden Colors“ ein fettes Brett erwarten lassen – nach ein paar Sekunden verwandelt sich die Geschichte aber in eine radiotaugliche Pop-Rock Nummer… und das Bein beginnt im Takt zu wippen.

Wer das „Paradise“ erwartet muss nicht lange warten, denn selbstredend ist der gleichnamige Song zwar ähnlich melodiös, hat aber ausreichend Druck um nicht in die Belanglosigkeit abzudriften – aber sorry, so richtig kickt mich das Ganze bisher noch nicht… mal schauen was die Jungs aus Los Angeles noch zu bieten haben.

Laut der amerikanischen “Alternative Press” sollen Broadside eine der “100 Bands You Need to Know” sein – leider klingen sie für mich auch nach „Lose Your Way“ eher nach einer Band, die man schon 100 Mal so oder in ähnlicher Form gehört hat.

Disconnect“ besänftigt mich dann dank der rockigen Gitarren-Riffs und aufgrund des leicht rauen Gesangs ein wenig, den angepriesenen und ausgelobten Punk müssen sie mir aber trotzdem noch nachweisen.

Okay, lassen wir Olli Baxxter (ob er wohl irgendwelche Verbindungen zu H.P. hat?) am Gesang, Niles Gibbs & Dorian Cooke an den Gitarren, sowie Pat Diaz am Bass erstmal weiter machen. Aber anstatt interessanter, wird das „Paradise“ leider immer langweiliger… Moment, am Ende von „Laps Around A Picture Frame“ geht ja dann doch mal wieder ein wenig der Tedd ab und „Who Cares“ bzw. „Tunnel Vision“ nehmen den aufgebauten Schwung direkt mit – geht doch Jungs, so wird das ja vielleicht doch noch was mit uns?!

Ach schaut, eine Ballade… „Summer Stained“ überzeugt zwar mehr als die Stücke am Anfang des Albums, aber eine ordentliche Breitseite hätte mich jetzt mehr gekickt! „Miss Imperius“ macht musikalisch schon etwas her und fügt die „Puzzle Pieces“ langsam zusammen, bevor „I Love You, I Love You, It´s Disgusting“ das Album alles andere als ekelhaft beschließt. 😉

Eins lässt sich eindeutig festhalten, Parallelen zu Afi, Simple Plan oder Good Charlotte sind hier ganz klar erkennbar und somit lässt sich auch das im Beipackzettel beschriebene Pop-Punk-Genre erklären… völlig wertfrei motiviert diese Tatsache mich persönlich aber irgendwie nicht, dieses „Paradise“ häufiger abspielen zu wollen – sorry hierfür!

 

Titel:
1. Hidden Colors
2. Paradise
3. Lose Your Way
4. Disconnect
5. Laps Around A Picture Frame
6. Who Cares
7. Tunnel Vision
8. Summer Stained
9. Miss Imperius
10. Puzzle Pieces
11. I Love You I Love You It´s Disgusting

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