Alter Bridge – The Last Hero (Napalm Records, 07.10.2016)

„Fortress“ war ein geiles Album. Für Alter Bridge war es das vielleicht fortschrittlichste Album. Die Band klebte hier nicht so an der Alternative Metal Schiene fest, welche sie auf den ersten drei Alben so bemerkenswert interpretiert hat und damit auch Genrehighlights platziert hat.

Nun sind Gitarrenheld Mark Tremonti, Goldkelchen Myles Kennedy, Bassist Brian Marshall und Schlagzeuger Scott Phillips mit neuem Album zurück und wir hören mal rein, was Alter Bridge uns hier zu musikalisch anzubieten haben.

Das neue Album hört auf den schicken Titel „The Last Hero“. So richtig heldenhaft will das Album bei mir aber nicht reinlaufen. Dies liegt bestimmt nicht daran, dass die Band sich auf dem Album noch weiter von Creed Sound abwendet, vielleicht liegt es aber eher daran, dass sich Alter Bridge wieder etwas vom „Fortress“ Stil verabschieden und nun noch moderner klingen. Das muss nichts Schlechtes sein, man muss dem Album nur die Zeit geben sich im Gehörgang warmzulaufen. Nimmt man sich die Zeit, um „The Last Hero“ durchlaufen zu lassen, dann entwickeln sich die fetten Riffs und großen Melodien langsam, aber gewaltig.

„Show Me A Leader“ wurde vorab ausgekoppelt, von daher ist es keine schlechte Idee den Song an den Anfang des Albums zu stellen. Der Song ist kein richtiger Hit, geht aber schnell ins Ohr. Lediglich die etwas aufgesetzten ´ohohohoho´ Shouts hätte man etwas reduzieren können! „Writing On The Wall“ ist ungleich düsterer. Es klingt fast so, als ob Tremonti hier auf eine 7-saitige Gitarre zurückgegriffen hat. Die Rhythmusgitarre klingt ziemlich nach einer dicken H-Saite. Mit „The Other Side“ geht die Band noch ein wenig tiefer, der Song grooved heftig und entwickelt sich mit seinem starken Refrain zum Hit.

„My Champion“ klingt mir persönlich ein wenig zu sehr nach Nickelback, ein relativ langweiliger Song, klingt ein wenig nach Füllmaterial. „Poison In Your Veins“ reißt das dann wieder raus. Kennedys Stimme glänzt hier und Tremontis Solos treffen ins Schwarze!

Ein tolles Solo gibt es auch im Track „This Side Of Fate“. Der Song ist eine kraftvolle Ballade, welche von dem Gitarrensolo gekrönt wird! Die beiden stärksten Lieder stehen am Ende des Albums „Island Of Fools“ und „The Last Hero“ dürften mit zu den besten Alter Bridge Tracks gehören. Insbesondere der sehr dynamische Titelsong hat es in sich!

„The Last Hero“ ist mal wieder ein tolles Album geworden, es kommt nicht ganz an „Fortress“ heran, und man muss sich etwas Zeit nehmen um mit der recht modernen Auslegung zurecht zu kommen!

Cover1 copy

Show Me A Leader
The Writing On The Wall
The Other Side
My Champion
Poison In Your Veins
Cradle To The Grave
Losing Patience
This Side Of Fate
You Will Be Remembered
Crows On A Wire
Twilight
Island Of Fools
The Last Hero

https://www.alterbridge.com/

4.2