Whispering Sons – Several Others ([PIAS], 18.06.2021)

Rund um die charismatische Fenne Kuppens formierten sich vor acht Jahren vier musikalisch ambitionierte Jungs, die seitdem gemeinsam als Whispering Sons weit über die Grenzen Belgiens hinaus einen bleibenden  Eindruck hinterlassen haben. Mag es an der eindringlichen und nicht weniger eindrucksvollen Stimme der Frontfrau Fenne liegen, oder an der Tatsache das man sich hier der guten alten Dark-Wave Sounds der späten 70er bedient – düsterer und melancholischer habe ich Musik schon lange nicht mehr gehört.

Über meine persönliche Vorliebe für Bands wie Joy Division, Siouxsie and the Banshees oder The Cure habe ich mich lange und breit ausgekotzt – somit sollte klar sein, dass mir der neuen Longplayer “Several Others” natürlich auf Anhieb zusagt.

Voller Selbstreflexion siniert Fenne über Perfektionismus und wie selbiger sich irgendwann negativ auf das eigene Ich auswirken kann – weniger scheint da manchmal wirklich mehr zu sein.

Der innere Druck den die Songs erzeugen, scheint einen förmlich zu zerquetschen und in einer extrem tiefen Stimmlage gesungen kommen die Songs noch um einiges düsterer und bedrohlicher rüber, als es vielleicht von den Fünf beabsichtigt ist.

Der Opener “Dead End” baut sich zum Beispiel langsam auf, um sich dann zum Ende hin voll zu entfalten – jedoch ohne die anfänglich angezogene Handbremse komplett zu lösen. Diese Art der Intonierung zieht sich durch das komplette Album… man wartet quasi kontinuierlich auf den finalen Knall, wird aber immer irgendwie zurückgehalten, komplett aus dem Koffer zu springen.

Erstmals richtig auszubrechen schaffen Whispering Sons dann aber mit “Vision“, welches mich total an Nummern von Ian Curtis bzw. bereits genannte Joy Division erinnert. Songs wie „Screens“ machen einen regelrecht fertig – und das im positiven Sinne… aber auch das minimalistisch beginnende und sich ins Endlose steigernde “Satantango“ (welches Gitarrist Kobe auf der letztjährigen Editors Support-Tour schrieb) treibt mir panikartig die Schweißperlen auf die Stirn.

Irgendwie schade das ich die Belgier:innen noch nicht live gesehen habe, soll Fenne doch auf der Bühne ziemlich abgehen.

Das wäre also eins der Ziele, die ich mir für die nächsten Monate vornehmen sollte… spielen die Whispering Sons doch im August drei Gigs in Hamburg, Dortmund und Berlin.

 

Titel:
1. Dead End
2. Heat
3. (I Leave You) Wounded
4. Vision
5. Screens
6. Flood
7. Surface
8. Aftermath
9. Satantango
10. Surgery

Foto: Francis Vanhee

Im August kommen Whispering Sons für drei Shows nach Deutschland…
16.08. Hamburg – Schrødingers
17.08. Dortmund – Junkyard
19.08. Berlin – Metropol

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4.1