Throw The Fight – Strangeworld (Long Branch Records, 30.06.2023)

700.000 monatliche Spotify-Hörer und 100 Millionen Streams sprechen eine deutliche Sprache und zeigen gleich die Zielgruppe der US-amerikanischen Alternative-Rocker Throw The Fight. Denn die Songs ihres neuen Albums „Strangeworld“ scheinen geradezu für die moderne Musikwelt geschrieben, bei der es eher weniger hilfreich ist, den Hörer eine lange Aufmerksamkeitsspanne abzuverlangen. In weniger als einer halben Minute ist man am Höhepunkt des jeweiligen Songs angekommen, spätestens nach einer halben Minute ist alles gesagt.

Diese Kunst beherrscht die Band, die es tatsächlich bereits seit zwei Jahrzehnten gibt, aus dem Effeff. Das ist zweifelsohne ein Talent, das man ihr nicht absprechen möchte. Trotzdem wirken die rund 26 Minuten des Albums auf die Dauer reichlich austauschbar. Throw The Fight schmeißen harte, modern groovende Gitarrenriffs in die Runde, die Rhythmen sind knackig und mitreißend, Sänger Kade Kastelitz schüttelt mit angenehmer Stimme seine Melodien aus den Ärmeln und für die Kredibilität im Core-Lager dürfen es auch mal ein paar Breakdowns und harsche, unvermittelte Gesangseinsätze ein.

An sich ja nicht schlecht gemacht. Aber trotz dessen, dass man auf Eingängigkeit setzt, gehen die Songs nicht so wirklich ins Ohr. Vielleicht passiert hier einfach auch zu viel auf einmal, um sich daran wirklich festkrallen zu können. Echte Hits entstehen so nicht. Am ehesten passt noch das plakative „Wake Up!“ in diese Kategorie. Der Rest wirkt doch recht wie am Reißbrett nach einem bestimmen Schema konstruiert.

 

Trackliste:
1. Cover Your Tracks
2. Obey
3. Lost Without You
4. Sorry, Not Sorry
5. Hourglass
6. Shadow Self
7. Lost in the Lies
8. Snake Mountain
9. Wake up!

 

 

Photo-Credit: Rick Fisher

 

2.8