Sanford Parker

Sanford Parker – Lash Back (My Proud Mountain, 22.07.2016)

„Lash Back“ ist eine absolut egoistisches Soloalbum. „Es sind Songs, die ich hören möchte, während ich Auto fahre“, gibt der Tausendsassa Sanford Parker zur Protokoll, dessen Werksregister mannigfaltig ist und der zuletzt zusammen mit Scott Kelly (Neurosis) und den beiden Projekten Corrections House und Mirrors For Psychic Warfare auffiel.

Die Frage die man sich bei diesem Album stellt ist folgende: „Mag man wirklich hören, was Sanford Parker hier zu Hause am Laptop zusammen gebastelt hat?“ Kommt ganz darauf an, ob man etwas für elektronische Sounds zwischen Ambient und Industrial übrig hat. Genau diesen Sound durfte man wohl auch erwarten, wenn man die Vita des Mannes etwas kennt.

Es zischt, brummt, blubbert und zerrt, was hier aus den Lautsprechern quillt. Das wirkt manchmal ziemlich atmosphärisch und hat etwas von Doom Metal mit anderen Mitteln. Andererseits klingt so manches gewollt garstig und nervenzerrend. Strukturfreie Titel wie „Sheep Slaughter“ und „Knuckle Crossing“ sind nichts Weiteres als eine Anhäufung von unheimlichen Störgeräuschen. Dagegen wissen einen Nummern wie das Spannung aufbauende „Slow Children“ oder „Your Feral Blood“ mit interessanten Soundscapes und straffen Beats mitzunehmen.

Nicht einfach dieses Geschichte und sehr vom persönlichen Geschmack abhängig. Der Rezensent braucht nach diesem Genuss jedenfalls erst einmal etwas Entspannung und legt eine Bolt-Thrower-Platte auf…

Sanford Parker_artwork

Trackliste:
1. Psychic Driving
2. Knuckle Crossing
3. Slow Children
4. Low Gaps
5. Your Feral Blood
6. Sheep Slaughter

2.9