Nothing But Thieves

Nothing But Thieves – Broken Machine (Sony Music, 08.09.2017)

Mit ihrem Debutalbum sind die Engländer Nothing But Thieves vor zwei Jahren mal eben in die Top Ten Albumcharts eingestiegen und haben sich nach Touren mit Muse und Co. beachtliche Erfolge erspielt. Vermutlich dem frischen und abwechslungsreichen Sound der Briten geschuldet, war die Rockwelt also auf Broken Machine gespannt und mit den Vorab-Singles und großartigen Videos wurde der Spannungsbogen nicht gerade entlastet.

Hier kommt also “Broken Machine” und ich kann schon sagen, dass hier niemand enttäuscht wird.

 

 

In 11 Songs spielen sich Nothing But Thieves in die Herzen der Alternativegemeinde und sorgen dafür, dass endlich wieder frischer Sound auf die Plattenspieler kommt. Irgendwie typisch englisch, teilweise herrlich krachig und dann wieder mit dieser fragilen Stimme von Conor, die bei dieser Mischung an alte Muse erinnert und mich gerade deshalb packt.

Gleich mit “I Was Just A Kid” startet “Broken Machine” herrlich arschtretend und ambitioniert sich an die Spitze der aktuellen Rockhymnen zu ballern. Klappt! Durch ihren besonderen Sound und den Wiedererkennungswert schafft die Band aus Southend on Sea den Spagat zwischen großen Melodien, eingängigen Riffs und dem hohen Gut der Einzigartigkeit. In einer Welt die sich immer gleichgeschalteter anfühlt und anhört sind Bands wie Nothing But Thieves wichtig wie nie!

 

 

Spästestens mit einer der Singles “Amsterdam” ist der Einfluss der zahlreichen “The-Bands”, die uns bis vor einigen Jahren mit tanzbaren Indiesounds von der Insel überschwemmt haben nicht zu leugnen. Warum auch nicht!? Hier wird sich der besten Einflüsse unterschiedlichster Richtungen bedient und daraus etwas geschaffen, was sich gut anfühlt. Der Sound fühlt sich auf den schwitzenden Rockbühnen genauso wohl wie auf der Tanzfläche der Indiedisco um die Ecke. Gut gemacht!

Kurz vor Feierabend gönnen sich die Herren mit den Stromgitarren dann auch noch sowas wie eine Ballade, wobei “Hell Yeah” so großartig schmachtend ist und Conors Stimme wie Arsch auf Eimer reinpasst und sich lediglich drumrum einige zurückhaltende Elemente wickeln. Damit ist “Hell Yeah” nicht nur die Spitze der Abwechslung auf diesem Album, sondern auch mein persönliches Highlight.

Insgesamt ist “Broken Machine” ein großartiges und abwechslungsreiches Rockalbum geworden. Die Einflüsse und Schubladen die hier alle angekratzt wurden haben ihre besten Zutaten mitgeben und das Album besonders gemacht. Großes Kino von der Insel! Kaufempfehlung!

 

 

 

1.  I Was Just A Kid
2.  Amsterdam
3.  Sorry
4.  Broken Machine
5.  Live Like Animals
6. Soda
7.  I’m Not Made By Design
8.  Particles
9.  Get Better
10.  Hell, Yeah
11. Afterlife
4.5