City and Colour – A Pill for Loneliness (Still Records/Dine Alone, 04.10.2019)

Pünktlich zur dunklen Jahreszeit beglückt uns Dallas Green (Alexisonfire) wieder mit dem nächsten Stück melancholischer Songwritermusik, die bei allem was man ihr vorwerfen kann, nicht beliebig scheint.

Teilweise düstere Lyrics, die sich in gehaucht schöne Musik einbetten und von denen man sich durch die finstere und doch so schöne Herbstzeit tragen lassen kann.

City & Colour haben die eigene Messlatte mit großen Erfolgen und “If I Should Go Before You” (2015) entsprechend hoch gesetzt und sich für den Nachfolger den dreimaligen Grammy-Gewinner Jacquire King (Kings Of Leon, Tom Waits, Modest Mouse, Norah Jones) ins Boot geholt. Daraus entstanden unerwartet aufgeblasene Songs, die mehr als orchestral klingen. Dadurch wirken die mit Bedacht geschriebenen Lyrics von Green noch wesentlich intensiver. In der Regel bin ich ein Freund von reduzierten Songwritersongs, die sich intim anfühlen, aber hier schaffen Produzent und Band ein wirklich schwereloses Gefühl, was einen mitnimmt.

Insgesamt schaffen es City & Colour, insbesondere natürlich Herr Green, mit “A Pill for Loneliness” mal wieder eindrucksvoll, ihre Ausnahmestellung innerhalb einer Songwriterszene zu untermauern, die mittlerweile die Grenzen zum Pop und Indie eingerissen hat und sich selbstbewusst in Plattensammlungen und Charts zeigt. Und das ist auch gut so.

1. Living in Lightning
2. Astronaut
3. Imagination
4. Difficult Love
5. Me and the Moonlight
6. Mountain of Madness
7. Song of Unrest
8. Strangers
9. The War Years
10. Young Lovers
11. Lay Me Down
4.3