Blanketman – National Trust (PIAS, 19.03.2021)

Nachdem der Brexit nach jahrelangem Hin und Her nun seit Anfang des Jahres endgültig vollzogen ist, hat sich einiges im Vereinigten Königreich verändert. Nicht alleine, dass chaotische Zustände an den Fährhäfen herrschen, nein, die Kluft zwischen Arm und Reich, aber auch zwischen dem Norden und dem Süden des britischen Königreichs ist auffallend größer geworden.

Blanketman aus Manchester nehmen genau diese Veränderungen zum Anlass, sie in ihrer Debüt-EP musikalisch zu bearbeiten – weswegen nun “National Trust” vor mir liegt und alles andere als auf eine EP (was die Anzahl der Stücke betrifft) reduziert ist.

Ein wenig Indie, etwas Punk-Rock… das alles gepaart mit einem kleinen Hauch von Brit-Pop – und schon haben Adam, Jeremy, Ellie-Rose, Daniel und Eden mich genau auf dem richtigen Fuss erwischt. Soll heißen, mir gefällt’s auf Anhieb, weshalb ich mir die Scheibe heute einmal direkt als Dauerrotation in meinem Player gebucht habe.

Mit einem gehörigen Maß an Sozialkritik und “Finger in die Wunde” wird hier schonungslos abgerechnet – der Glaube an räumliche Verbesserung (“Leave The South“) ist zum Beispiel immer nur so lange gegeben, bis man dort angekommen ist, wo man eigentlich hin wollte… und man dann feststellen muss, dass (egal wo man ist) nicht immer alles Gold ist was glänzt.

Aber auch dem Umgang mit der eigenen Persönlichkeit kommt auf “National Trust” nicht zu kurz – setzt sich doch Lead-Gitarrist Daniel mit seinen Angst-Attaken auseinander, während welcher er “Harold” schrieb… also quasi Songwriting als Selbsttherapie.

Schaut man sich dann noch “Blue Funk” (irgendwie Blur 😉 ) oder ”Beach Body“ an, dann weiß man warum Blanketman sich in und um Manchester herum bereits eine beachtliche Fan-Base erspielen konnten.

Ich würde mich freuen, die fünf einmal auf einem Festival sehen zu können – das sollte doch bestimmt irgendwann wieder möglich sein, oder?!

 

Titel:
1. Beach Body
2. Leave The South
3. Harold
4. Dogs Die In Hot Cars
5. Blue Funk
6. National Trust
7. The Tie

Photo credit: Through The Eyes of Ruby

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