ZAHN – ZAHN (Crazysane Records, 20.08.2021)

Nach der Videosingle „Pavian“ liegt uns jetzt das Debütalbum des Trios mit dem klangvollen Namen ZAHN vor. Rund 39 Minuten rein instrumentale Musik, bei der man gar nicht wirklich Gesang vermisst. Und das ist dann doch eine Anerkennung wert.

Hinter Zahn verbirgt sich die Rhythmusgruppe von Heads., Bassist Chris Breuer und Schlagzeuger Nic Stockmann, sowie Gitarrist Felix Gebhard, der live bereits mit den Einstürzenden Neubauten auf der Bühne stand. Mit diesem Hintergrund erwartet man auch gar nicht erst etwas Flauschiges, in das man sich einfach so reinlegen kann. Nein, eine kleine Hör-Herausforderung darf schon sein.

Dabei ist das Debütalbum der Truppe gar nicht so schwer zu konsumieren, sondern über weite Strecken überraschend straight und leichtgängig. Vorausgesetzt man steht auf etwas abseitigere, kantigere Sounds. Denn ZAHN fühlen sich durchaus im Noiserock zu Hause. Sie greifen aber gerne auch mal den krachigen Sound der frühen Therapy? oder der Melvins auf, nur um die sludgigen Anklänge mit angenehmen Postpunk-Gitarren-Sounds zu kreuzen. Und das hat was!

Während das Duo Breuer/Stockmann für einen satten Groove sort, wirft Gebhard anfangs fast noch etwas wahllos wirkende Licks in den Raum. Nach kurzer Einspielzeit findet man aber einen mitreißenden Flow, der gerade in den ersten paar Stücken der Platte ziemlich famos mitreißt. Gerade „Pavian“ und „Tseudo“ gefallen mit unheimlicher Coolness, die sich aus den etwas Jam-artigen Stücken schält. Das klingt dann keineswegs düster, sondern lässig und freundlich.

Dafür gibt es mit „Gyhum“ ordentlich auf die Fresse. Das überlange Ding ist nichts weiter als eine düstere Noise-Orgie – das Musik gewordene Äquivalent zu einem Modembrummen. Im besten Fall funktioniert das Ganze als Albumteiler. Denn danach geht es etwas ruhiger und gebremster zu. Und auch hier geben sich ZAHN keine Blöße und wissen ebenfalls zu gefallen.

Nimmt man das Album als Ganzes, weiß das Trio damit durchaus zu gefallen. Gutes Ding!

 

Trackliste:
1. Zerrung
2. Pavian
3. Tseudo
4. Gyhum
5. Schranck
6. Lochsonne Schwarz
7. Aykroyd
8. Staub

 

 

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