Yuma Sun

Yuma Sun – Watch Us Burn (Membran, 01.04.2016)

Herrlich! Ich liebe ja solche Bands. Bands die sich benehmen, als würden sie auf einem Vulkan tanzen, den Abgrund direkt vor den Augen treiben sie voller Genuss und fett grinsend in den Untergang und suhlen sich genüsslich in dieser düster aufgeladenen, fatalistischen Stimmung, der sie dennoch etwas Humoriges abtrotzen können.

Yuma Sun sind eine solche Band. Das Malen düsterer (Text-)Gemälde mit alttestamentarischen Bezügen hat die Band mit alten Countrybarden oder auch Nick Cave gemein. Und auch diese Einflüsse sind in der Musik der norwegischen Band hör- und spürbar. Genauso wie Elemente aus Alternative- und Indie-Rock (diese Gitarren!), nach vorne gehendem Rock’n‘Roll sowie Pustpunk und dem alten Gothic. Die Band nennt ihre Musik „Doomsday Rock“. Und diese Bezeichnung passt wie der Hintern auf dem Eimer.

Dabei gibt sich die Band herrlich mitreißend. Vor allem Sänger Jaran gefällt mit seinem engagierten Vortrag. Man kann sich lebhaft vorstellen, wie dieser Mann über die Bühne wetzt und alles gibt. „St. Louise“ klingt zuerst noch etwas gewöhnungsbedürftig, aber recht kraftvoll. Spätestens mit dem lässigen „Give Me Free“ hat die Band einen aber im Sack.

Im weiteren Verlauf wechseln sich düstere Dramatik und hemmungslos aufbegehrender Rock ab. Feine Songs gibt es einige zu entdecken. Sei es das regelrecht explodierende und mit seinem „As Satan walkes in“-Part angsteinflößende „The Judas Tree“, das hymnische, regelrecht poppige „Violets To Stone“, das dunkel schlendernde „War Has Begun“ oder das fast schon epische „High Road“. Dabei bleibt es stets eingängig und nachvollziehbar, wenn die Band an ihrer Welt teilhaben lässt.

Eine tolle Vorstellung, die man gerne mal live erleben möchte!

Yuma Sun - Watch Us Burn

Trackliste:
1. St. Louise
2. Give Me Free
3. Josephine
4. Violets To Stone
5. The Judas Tree
6. Mary
7. King of Light
8. War Has Begun
9. The Hospital
10. High Road
11. Watch Us Burn

4.3