„They feed you bullshit and you know you want it“ ist die lyrische Essenz der titelgebenden Vorabsingle des neuen Wolvspirit-Albums „Bullshit”. Dass hier klanglich nicht mit Blumenkränzen um sich geworfen wird, dürfte fast klar sein. Richtig aggressiv, energiegeladen und regelrecht metallisch kommt die Band daher. Ungewohnt und durchaus nicht ohne Reiz klingen Wolvespirit hier, welche man mit ihren zurückliegenden Werken stets gerne ins Retro-Hardrock-Fach gepackt hat. Doch anno 2025 klingt das Quintett zeitgemäßer denn je.
Nicht nur beim Titeltrack wirft man mit harten Stakkatoriffs um sich. Dieses Stilmerkmal wurde auch so manch anderem Song eingeimpft. Zum Beispiel dem maschinell stampfenden „Robots“, dem von einem düsteren Grundton lebenden „Braineater“, dem fast etwas an Rammstein erinnernden „Dragon Age“ sowie „Starborn“, welches ansonsten aber mit seinem hymnischen Refrain direkt an alte Tage anknüpft.
Trotz der leichten Stilkorrektur steckt hinter „Bullshit“ aber immer noch die bekannte Hardrock-Band mit ihrem rauen Charme und markanten Frauenstimme von Debbie Craft. Ihr teils wieder recht exaltierter Gesang ist nach wie vor der Dreh- und Angelpunkt von Wolvespirit und das Element, welches die Band von der Konkurrenz abhebt.
Doch was den unheimlich mit Wucht nach vorne drängenden, teils etwas plakativ klingenden Songs etwas abgeht, ist die sonst verbreitete Wärme, selbst wenn dies auch immer wieder durchschimmert. Zum Beispiel beim luftigeren „Want You“ oder der beschwingten Abschlussnummer „The Joker“. Eine gute Kombination aus dem bisherigen Stil und dem neuen Touch ist dafür das leidenschaftlichere „Screaming“.
An sich ist „Bullshit“ durchaus keine uninteressante Sache im Wolvespirit-Kosmos, auch wenn das Album nicht dieses spezielle Flair wie seine Vorgänger besitzt. Als eine Art Neujustierung hat es durchaus seine Berechtigung.
Trackliste:
1. Titanium
2. Robots
3. Bullshit
4. Dragon Age
5. Fire
6. Braineater
7. Still Undefeated
8. Starborn
9. Screaming
10. Want You
11. 666
12. The Joker (Bonus Track)