Wintersun – Forest Seasons (Nuclear Blast, 21.07.2017)

Die finnischen Death Metal Helden Wintersun scheinen nicht zu den schnellsten zu gehören. Alben veröffentlichen die Finnen nur in gewaltigen Abständen. Das grandiose Erstwerk „Wintersun“ ist 2004 erschienen, der Nachfolger „Time I“ hat dann bis 2012 auf sich warten lassen und es hat weitere fünf Jahre gedauert bis mit „The Forest Seasons“ nun das nächste Langeisen im CD Player rotieren darf. Eigentlich sollte nach „Time I“ der zweite Teil des „Time“ Opus erscheinen, aber aus irgendwelchen Gründen hat sich Bandkopf Jari Mäenpää wohl anders entschieden.

Mit „The Forest Seasons“ haben Wintersun allerdings ein ziemlich mächtiges neues Album eingespielt. Anscheinend haben Wintersun ein wenig über den epischen Death Metal Tellerrand geschaut und dabei in Richtigung Klassik und Vivaldi geblickt. Keine Angst, wir werden von Geigen und Trompeten verschont, aber die vier überlangen Songs von „The Forest Seasons“ beschäftigen sich mit den vier Jahreszeiten.

Musikalisch bewegen sich die Finnen in ihrem gewohnten Fahrwasser. Death Metal, Bombast, Einflüße aus dem Folk und jede Menge Pathos. Wer mit diesen Zutaten etwas anfangen kann, der wird an dem knapp einstündigen Album ordentlich Spaß haben.

„Awaken From The Dark Slumber (Spring)“ macht den Anfang. Ganz nach Frühling klingend, ist der Song für Death Metal Verhältnisse fast fröhlich ausgefallen. Große Melodien, keifender Gesang und geschickt gesetzte schnelle Passagen machen den Song aus. Tempo und Rhythmik werden in den 14 Minuten des Liedes immer wieder gewechselt und somit gibt es hier musikalisch jede Menge zu entdecken. Dies gilt für jeden Track des Albums.

„The Forest That Weeps (Summer)“ soll den Sommer darstellen, ist aber, wie zu erwarten kein Song für die nächste Strandparty. Trotz aller Leichtigkeit wirkt der Song sehr schwer. „The Forest That Weeps (Summer)“ enthält viele Passagen mit Klargesang und ist die Pathosbombe des Albums!

Der Herbst wird von „Eternal Darkness (Autumn)” symbolisiert. Die Musik auf  „The Forest Seasons“ wird nun zunehmend dunkler. Blastbeats, Growls und Tempo übernehmen die Vorherrschaft auf dem Album. Der Song beeindruckt durch seine Vielfältigkeit.

„Loneliness (Winter“ ist ein depressiver, verstörender musikalischer Bastard. Death und Doom Metal werden hier auf einen gemeinsamen Nenner gebracht und mit großen Gesangsmelodien garniert!

Großartiges Album!

01. Awaken From The Dark Slumber (Spring)
02. The Forest That Weeps (Summer)
03. Eternal Darkness (Autumn)
04. Loneliness (Winter)

https://www.facebook.com/wintersun/

 

Photo credit: Onni Wiljami Kinnunen

4.5