William Patrick Corgan – Ogilala (BMG, 13.10.2017)

Die Smashing Pumpkins bedeuten mir schon seit vielen Jahren eine Menge. Ein Tattoo, die teuerste Vinyl in meiner Sammlung und unzählige Momente die ich mit Songs  dieser Band verbinde. Der Sound von Songs wie “Tonight Tonight”, “Disarm” oder “Bullet with Butterfly Wings” ist einfach einmalig. Die Stimme von Songschreiber Corgan erkennt man unter tausenden wieder. Und so war ich auch gespannt wie ein Flitzebogen auf das zweite Soloalbum von William Patrick Corgan.

Auf den Bandalben findet man größtenteils hymnenartige Alternativerocknummern, die ständig von dieser besonderen Melancholie und Energie begleitet werden. “Ogilala” wurde von Rick Rubin produziert und in den Shangri La Studios in Malibu aufgenommen. Die Besonderheit, die einem sofort ins Gesicht zu springen scheint, ist neben der reduzierten Begleitung von Streichern, Klavier und akustischer Gitarre diese fantastisch persönliche Note. Diese schwingt scheinbar in jedem Song mit. Dazu kommt die Veröffentlichung der selbst eingespielten Facebookvideos von Herrn Corgan, die diese Platte und diese Songs noch greifbarer machen. Keine Stadionrocknummern. Keine Hymnen. Persönliche und warme Songs, die mit der bekannten Melancholie wirken als würde er uns über den Kopf streicheln. Ein Album das wie ein Wohnzimmerkonzert anfühlen.

 

 

Nicht vom ersten Soloalbum und auch nicht von Zwan war ich so begeistert, wie von diesem geilen Stück Musik. Würde es eine neue Smashing Pumpkins Akustikplatte geben, würde sie vermutlich so klingen. Die Songs von Corgan haben nichts an ihrer Sogwirkung auf mich verloren. Nur das sie eben persönlicher und greifbarer sind.

Ob es die erste Vorabsingle “Aeronaut” mit Klavier und Streichern ist oder die lockere Nummer mit Akustikgitarre und Streichern “Half Life of an Autodidact”, kann dieses Album nicht nur alte Erinnerungen wieder rauskramen, sondern auch bereit stehen um für neue, erwachsenere Lebensabschnitte den richtigen Soundtrack zu liefern. Was mir als Freund von melancholischer Musik sofort einfällt, ist der Herbst. Für den Herbst hat uns der Amerikaner mit der pflegeleichten Frisur genau die richtige Begleitmusik geliefert.

Ich neige ja grundsätzlich dazu nur Nummer 1 Alben zu zerreissen und ich kann nicht abschätzen wie der kommerzielle Erfolg dieser Platte aussehen wird, aber für mich als großer Fan der Smashing Pumpkins, der Stimme von William Patrick Corgan und dieser Art der Melancholie ist dieses Album definitiv eine Nummer 1. Ohne Verriss. Mit ganz viel Herzblut.

Anspieltipps habe ich hier keine. Man sollte sich Zeit nehmen, hinsetzen und das ganze Album auf sich wirken lassen. Bei mir hat es funktioniert. Ganz viel Liebe für dieses Album! Danke William Patrick Corgan!

 

 

01. Zowie
02. Processional
03. The Spaniards
04. Aeronaut
05. The Long Goodbye
06. Half-Life Of An Autodidact
07. Amarinthe
08. Antietam
09. Mandaryne
10. Shiloh
11. Archer

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