Eher zufällig bin ich heute auf die beiden Südkalifornier von Wilder. gestoßen, die Ende August ihre erste EP “Bad Bad Luck” über Rude Records veröffentlicht haben. 
Klassischer Indie-Rock trifft auf schicken melodiösen Punk-Rock und man mag kaum glauben, dass hier nur zwei Musiker am Werk sind – darüber hinaus sehe Stephen Ramos and Nick Sturz auch eher aus, als wenn sie alten Damen die Einkaufstaschen nach Hause tragen und nicht dafür bekannt sind, dass sie einem die punkig-rockigen Riffs um die Ohren hauen.
Inhaltlich bleiben sie weitesgehend bei sich und beschäftigen sich mit ihrer Rolle als junge Erwachsene und den neuen Problemen bzw. Schwierigkeiten, die damit zusammen hängen.
Gemeinsame Banderfahrungen der letzten zehn Jahre (die mit viel Schmerz, Verlusten und Veränderungen zu tun hatten) sind genauso Thema, wie die Tatsache dass man sich als ehemals sehr religiöser Mensch von den Fängen befreit hat und nun erst einmal (s)einen neuen Glauben finden muss.
Besonders die musikalischen Misserfolge der Vergangenheit haben Wilder. zu “Bad Bad Luck” geführt und sie scheinen nun auf einem sehr guten Weg zu sein, denn mich überzeugen die fünf Nummern eigentlich schon auf Anhieb, besonders „bitemytongue“ zieht mich in den Bann – und sogar der radiotaugliche und sehr poppige Titelsong lässt meine Beine wippen.
Aber auch „Oh No“ und „See Through“ strotzen so vor Energie und Spielfreude, dass ich immer wieder begeistert auf den Repeat-Knopf drücke und mir wünsche, selber auch manchmal ein wenig Wilder. zu sein.
Ich kann mir nicht helfen, irgendwie steckt die Fröhlichkeit an. Mag es an der kalifornischen Leichtigkeit liegen, oder daran dass die beiden ihren ganzen Ballast von der Musik-Seele waschen wollen… egal was das Ziel ist – es ist Stephen und Nick wunderbar gelungen!
Von mir aus darf es gerne noch mehr von Wilder. geben, ich meine nach einer gelungenen EP kann ja eigentlich nur schnell ein komplettes Album folgen, oder?!
Titel:
1. See Through
2. bitemytongue
3. Bad Bad Luck
4. Oh No
5. Hang Up