Whiskey Shivers – Some Part Of Something (DevilDuck Records, 20.07.2018)

Die musikalische Formel der Whiskey Shivers ist so einfach wie genial: man nehme urwüchsigen Country und Bluegrass, spiele ihn mit der Energie einer Punkband und addiere eine satte Portion Coolness sowie einen Hauch Verrücktheit hinzu – und feddisch! Klar, so neu ist das jetzt nicht und die Truppe klingt im Endeffekt nicht viel anders als ihre prominenten Labelkollegen The Dead South. Aber das ist nicht schlimm, denn die Welt kann durchaus noch ein paar Bands dieses Schlags brauchen, wenn sie so gut klingen wie dieses Quintett.

Akustikgitarre, Banjo, Fiddle und Waschbrett gehören zum festen Inventar der Whiskey Shivers. Der Gesang ist kernig, aber nicht unangenehm rau. Die Melodien und Harmonien geben sich ebenso handfest bis sehnsuchtsvoll und gerade in den ruhigeren Momentan haben diese durchaus Ohrwurmpotenzial. Man höre nur mal das dezent melancholische „Southern Sisyphus“ oder das böse, aber lieblich klingende „Fuck You“. Ja, hier schlummert durchaus auch mal der Wolf im Schafspelz.

Sie können das zwar auch gut, aber im Herzen sind Whiskey Shivers keine Leisetreter. Die angesprochene Punk-Energie kommt immer wieder deutlich zum Tragen und das sind dann die Songs, die einem am deutlichsten ins Gesicht springen. „Like A Stone“, „No Pity In The Rose City“, „Reckless“, das Semi-Instrumental „Angelina Baker“ und die Saufnummer „Liquor, Beer, Wine & Ice“ rocken und machen mächtig Spaß.

Hier möchte man einfach den Cowboyhut rausholen und einen Linedance-Pogo tanzen. Wobei, Cowboyhüte tragen die fünf Herren der Band gar nicht. Die schauen ganz ziertelos wie die netten Jungs von nebenan aus… und die haben es aber faustdick hinter den Ohren. Ohne Verkleidung, ganz pur.

Tolles Ding!

 

Trackliste:
1. Cluck of Hen
2. Like A Stone
3. Long Gone
4. Southern Sisyphus
5. Gave Away
6. Red Rocking Chair
7. No Pity In The Rose City
8. Reckless
9. Friday I’m In Love
10. Angelina Baker
11. Fuck You
12. Liquor, Beer, Wine & Ice
13. True Love (Will Find You In The End)

 

4.2