War Curse – Eradication (Svart Records, 10.05.2019)

Achtung, ihr Thrash-Loonies, hier kommt was für Euch! War Curse duften auf ihrem zweiten Album dermaßen nach klassischen Bay-Area-Recken, dass es besser nicht mehr geht. Freunde alter Testament, Death Angel oder Forbidden könnten hieran durchaus ihre Freude haben. Allerdings hat man es nicht nur mit einem reinen Sound-Tribute zu tun. Nein, mit Jason Viebrooks ist auch ein Original mit an Bord. Seine Sporen verdiente er unter anderem bei Heathen, steht derzeit bei Exhorder an den dicken Saiten und war auch schon mal Teil der Prügel-Supercombo Grip Inc.

War Curse haben das Einmaleins des Thrash Metals durchaus verinnerlicht, mixen alte Tugenden mit frischer Wut – Wildheit gepaart mit spielerischer Finesse. Das lässt man sich gefallen, wenn die Gitarren schön bissig riffen wie hier und der Gesang dazu angenehm angepisst klingt. Gangshouts lassen die Fäuste ballen, die drückenden Rhythmen den Schädel im Dreieck springen. Um das eigene Klangbild etwas abzurunden, hat man sich ein paar Gäste ins Studio eingeladen. Glen Alvelais (Forbidden) und Kragen Lum (Heathen, Exodus) werfen ein paar Soli ins Rund, Exhorder-Schreihals Kyle Thomas brüllt in „Deadly Silence“ mit dem etatmäßigen Frontmann Blaine Gordon um die Wette.

Das ist alles ganz cool und macht als Genre-Liebhaber durchaus Laune und man kann der Band spielerisch nullkommagarnix vorwerfen. Doch am Ende des Tages schaffen es die Songs nicht wirklich über den Genredurchschnitt hinaus. Dafür klingt vieles schon etwas zu gewöhnlich, auch wenn die Einstellung und die Performance passen. Knaller wie der stark nach vorne gehende Uptempo-Track „Iron Veil“ oder das doch angenehm eingängige „Serpent“ sind auf Dauer etwas zu wenig.

Eine Thrash-Sensation sind War Curse somit nicht. Aber sicher auch nicht ganz verkehrt.

 

Trackliste:
1. Asylum
2. Sands of Fate
3. Possession
4. Serpent
5. Iron Veil
6. Eradication
7. Deadly Silence
8. Polluted Minds

 

 

Photo Credit: Brian-Vogel

 

 

3.5