Vuolla – Blood. Stone. Sun. Down. (Schwarzdorn Production, 03.06.2016)

Finnland scheint trotz seiner geringen Einwohnerzahl ein unversiegbarer Quell an neuen Bands zu sein. Wahrscheinlich gibt’s da mehr davon als Finnen. Vuolla ist auch eine. Die Gruppe gibt es seit 2009. Vor fünf Jahren veröffentlichte man eine EP (deren Spielzeit allerdings länger war als heute die meisten Alben…) in komplett anderer Besetzung. „Blood. Stone. Sun. Down“ ist somit die eigentliche Debüt-LP.

Und die ist mit 66 Minuten ziemlich lang geworden. Vuolla lieben es episch. Kein Song ist kürzer als sechseinhalb Minuten. Die Arrangements sind ausladend und es dauert manchmal etwas, bis die einzelnen Stücke in Fahrt kommen. Liegt natürlich auch am Genre. Doom Metal ist nämlich angesagt. Deathig angehauchter Doom Metal, der an die Kollegen von Swallow The Sun erinnert. Melancholisch, mit majestätisch ausgelegten Melodiebögen (die nicht selten vom Keyboard kommen).

Zu den harschen, männlichen Growls gesellt sich die helle, klare Stimme von Keyboarderin Kati Kallinen. Glücklicherweise verfällt man dabei nicht in ein überaltertes „Beaty and the beast“-Format, sondern die Stimmung der Musik und der jeweilige Gesang unterstützen sich gegenseitig. Gerade in den weiblichen Momenten sucht die Band immer wieder die Nähe zum Postrock und man erinnert nicht selten an ältere The Gathering. Oder an Anathema. Gerade das schöne „Film“ ist so äußerst gelungen. Ähnliches gilt für das elegische „Shadow Layer“.

Atmosphärisch hat die Band also was zu bieten. Leider sind ihre Kompositionen immer wieder etwas vorhersehbar und teilweise einfach zu lang. Gerade was die doomigen Songs betrifft. Etwas Straffung würde nicht schaden. Auch ist die Stimme der Sängerin etwas dünn und unscheinbar, so dass sie einen emotional nicht so anspricht, selbst wenn die Gesangsmelodien durchaus schön sind.

Insgesamt ist also durchaus noch Luft nach oben. Ganz verkehrt ist das nicht und bisweilen ist das ein wirklich interessantes Album.

Vuolla - Blood. Stone. Sun. Down.

Trackliste:
1. Death Incredible
2. Emperor
3. Chambers to Fill with Longing
4. Rain Garden
5. Shadow Layer
6. Rivers in Me
7. Film
8. Quiet Cold

3.3