Vultures Vengeance – The Knightlore (Gates Of Hell Records, 10.05.2019)

Zwei im Metal-Underground abgefeierte EPs gehen bisher auf das Konto der italienischen Jeans- und Leder-Fans Vultures Vengeance. Jetzt wird’s Zeit für ein ordentliches Debütalbum!

Jenes ist kürzlich erschienen und trägt den Namen „The Knightlore“. Mit etwas Verspätung wollen wir uns der Sache auch annehmen. Denn es wäre schade gewesen, wäre es komplett untergegangen. Denn die 47-minütige Platte ist gut. Ziemlich gut sogar. Natürlich nur, wenn man auf altmodische Metalsounds steht. Denn nur solche Leute spricht man mit einem derartigen Sound an. True ist das Ganze – durch und durch. Hier ein bisschen Epik, da ein paar spitze Schreie, Weltfluchtthematik, Maiden-Versatzstücke und eine gesunde Portion an Kauzigkeit. Aber gerade so, dass es noch liebenswert ist.

Große Hits schreibt die Band jetzt nicht. Aber schön verspielte Songs, in denen man sich spielerisch ziemlich austobt. Gitarrenleads werden zweitstimmig durch die Lautsprecher gejagt, während die Drums aus dem Hintergrund nach vorne peitschen. Das ist rassig, das ist ausgelassen. Der tadellos agierende Gesang erinnert mich etwas an Blackie Lawless von W.A.S.P. Ansonsten gibt es zwischen beiden Bands keine Schnittpunkte. Denn hier steht nicht das große Theater im Vordergrund, sondern einfach die Musik. Wer möchtet findet aber in Sachen Melodien kleine Bezüge zum Hardrock, wie zum Beispiel gleich der aufdrehende Opener „A Great Spark From The Dark“ zeigt.

Was Vultures Vengeance in ihrem müffelndem Keller zusammengebastelt haben ist aller Ehren wert und hat es gar nicht nötig in eine Schublade mit Cirith Ungol und Manilla Road gesteckt zu werden. Denn so rostig schräg sind die vier Mannen nun auch wieder nicht!

 

Trackliste:
1. A Great Spark from the Dark
2. Fates Weaver
3. Pathfinder’s Call
4. The Knightlore
5. Lord of the Key
6. Dead Men and Blind Fates
7. Eye of a Stranger
8. Chained by the Night

 

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