Von Wegen Lisbeth

Von Wegen Lisbeth – Grande (Columbia/Sony, 15.07.2016)

Wer auf den letzten Touren von AnnenMayKantereit oder auch Element of Crime war, für den ist Von Wegen Lisbeth kein fremder Name mehr. Für die fünf Jungs aus Köln geht es momentan steil bergauf. Nach Auftritten als Vorband von eben den gerade sehr gefeierten AMK oder auch EoC folgte der Major-Label-Vertrag und nun auch das große Debütalbum, Grande.

Das Von Wegen Lisbeth auf Bilderbuch abfahren und sich auch an ihrem Stil lang gehangelt haben, ist kaum zu überhören. Die Songs bewegen sich ganz gekonnt und elegant zwischen Indie-Gedudel, bspw. “Bitch”, “Sushi” oder “Freigetränke”, und flotten hippen Beats wie “Chérie”, “Wenn du tanzt” und “Milchschaum”. Wer hier ganz viel Mainstream und klassische Instrumente erwartet ist allerdings an der falschen Adresse. Sicherlich gibt es die typische Gitarre-Schlagzeug-Bass Kombo aber die fünf Jungs nehmen alles in die Hand, was auch nur annähernd Musik machen könnte aber vielleicht nicht einmal den Begriff Musikinstrument verdient hat, so z.B. das Regenbogennachtästler (ein buntes Metallophon), eine elektrische Harfe (japanisches Omnichord) oder eine Steeldrum.
Diese Vielfalt und Leichtigkeit macht es zu einer bunten und lockeren Mischung die es schwer macht, sie nicht zu mögen.

Auch Vergleiche mit ihren Kölner Kollegen AnnenMayKantereit müssen sie über sich ergehen lassen, obwohl ich denke, dass sie sich da wohl kaum dran stören. Sie besingen auch Themen wie Mädchen, Herzschmerz oder andere Probleme des armen Studenten. Sie nehmen sich dabei nicht so ernst, die Wortwahl ist locker und sie sprechen aus, was wir eigentlich alle schon wussten: dass Beck’s Ice “zu hause genauso nach Brause” schmeckt wie hier.

Sänger Matze hat einen guten Weg gefunden, über seine Wortwitze zu schmunzeln ohne sich dabei schlecht zu fühlen oder sich fremdzuschämen.

Alles in allem ist Grande wirklich ein großes Ding geworden. Ein sommerliches gute Laune Album, welches sicher vom Sound her keine neue Erfindung ist aber das muss es auch nicht. Selbst nach zehn Mal hören macht es immer noch Spaß über die Texte zu schmunzeln und mit dem Fuß mitzuwippen.

 

 

Auch wenn sie immer noch ein kleiner Geheimtipp sind, live sollte man sich dieses symphatische Quintett unbedingt einmal ansehen, da geht gut Stimmung.
Tracklist:

  1. Meine Kneipe
  2. Chérie
  3. Komm mal rüber bitte
  4. Drüben bei Penny
  5. Bitch
  6. Wenn du tanzt
  7. Der Untergang des Abendlandes
  8. Lisa
  9. Sushi
  10. Bärwaldpark
  11. Milchschaum
  12. Beck’s Ice
  13. Unterm Schrank
  14. Freigetränke

Live auf Festivals hier zu sehen:

16.07.2016 Wiesen, Out of the Woods Festival
23.07.2016 Blankenfelde, Blank It Open Air
26.07.2016 Luzern, Blue Balls Festival
29.07.2016 Riedenburg, Agratamagatha Festival
30.07.2016 Elend (bei Sorge), Rocken Am Brocken Festival
31.07.2016 Dangast, Watt En Schlick Fest
13.08.2016 Metelen, Kinkerlitzchen
20.08.2016 Moosburg, Utopia Island Festival
27.08.2016 Salzwedel, Forest Jump Festival

Live auf Tour:

16.09.2016 Rostock, Helgas Stadtpalast
17.09.2016 Berlin, Lido
22.09.2016 Kiel, MAX Nachttheater
23.09.2016 Hamburg, Reeperbahn Festival
24.09.2016 Münster, Gleis 22 im Jib
26.09.2016 Köln, Gebäude 9
28.09.2016 Essen, Zeche Carl
29.09.2016 Bremen, Kulturzentrum Lagerhaus
30.09.2016 Hannover, Lux
06.10.2016 Braunschweig, Eulenglück
07.10.2016 Leipzig, Werk 2 Halle D
08.10.2016 Dresden, Puschkin
10.10.2016 Innsbruck (AT), Weekender
11.10.2016 Wien (AT), Chelsea
12.10.2016 München, Ampere
14.10.2016 Freiburg, Jazzhaus
15.10.2016 Zürich (CH), EXIL
17.10.2016 Heidelberg, halle02
19.10.2016 Stuttgart, Keller Klub
20.10.2016 Frankfurt am Main, DAS BETT
21.10.2016 Aachen, Musikbunker
22.10.2016 Saarbrücken, Garage
24.10.2016 Düsseldorf, Zakk
26.10.2016 Würzburg, CAIRO
27.10.2016 Fulda, Kulturkeller
28.10.2016 Erfurt, FRANZ MEHLHOSE

 

4.5