Violent Femmes – We Can Do Anything (PIAS / Rough Trade, 04.03.2016)

Zweiunddreißig Jahre nach dem Debütalbum gehen die Violent Femmes am Freitag mit ihrem neunten Longplayer namens „We Can Do Anything“ an den Start.

Nach geschlagenen 16 Jahren (so lange bestehen viele Bands ja nicht mal annähernd) haben die Jungs aus Milwaukee wieder genügend Stoff zusammen um diesen an die begeisterten Massen auszuschenken!

Natürlich kann eine Band mit solch einer Verweildauer wie die Violent Femmes alles tun was sie will, aber das muss ja lange noch nicht heißen, dass man damit auch den gewünschten Erfolg hat.

Aber keine Angst, wer sich „We Can Do Anything“ besorgt wird nicht enttäuscht… zumindest ging es mir so als ich die ersten Töne des Albums, welches von Jeff Hamillton produziert und von John Agnello (`Sonic Youth´, `Dinosaur Jr.´) gemischt wurde, gehört habe.

Schon der Opener „Memory“ bietet einem musikalisch eine gelungene Mischung aus Folk, Blues und Punk, wobei „I Could Be Anything“ schon fast Country-Punk zu sein scheint… wenn es diese Begrifflichkeit überhaupt gibt – ansonsten habe ich sie gerade erfunden!

„I Could Be Anything“ knüpft dann direkt gelungen an und besticht erneut mit Country angehauchten Folk-Punk Klängen… alles recht entspannt und zurückhaltend, aber Krach gibt`s ja schon genug auf der Welt, und wie gesagt, die Jungs leben nach dem Motto „We Can Do Anything“!

Besonders „Issues“ zeigt dann aber auch, dass sich die Jungs neuen Instrumenten nicht verschließen, denn auch sanftere Pianotöne und ein ansprechendes Gebläse machen die Nummer zu einem Highlight auf dem Album. `Barenaked Ladies´ Kevin Hearn verirrt sich im positiven Sinne dann bei der Ballade „What You Really Mean“ am Piano (er ist übrigens auch für das Album-Cover verantwortlich), bevor „Foothills“ einem den Kontrabass und ein leierndes Akkordeon schmackhaft macht.

Stimmlich ist sich Sänger Gordon Ganos immer treu geblieben… etwas rau, ein wenig rotzig und irgendwie zeitlos… textlich geht es um Liebe, Träumereien und Langeweile, was es jedoch über die komplette Länge trotzdem nie wird.

Für mich ist der 83iger Indie-Hammer „Blister in the Sun“ immer noch das absolute Highlight der Violent Femmes, aber auch der neunte Streich hat definitiv seine Daseinsberechtigung!

Also reinziehen die Platte… man weiß ja nie ob es noch zu einer 10ten Scheibe kommt! 😉

 

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Tracklist:
1. Memory
2. I Could Be Anything
3. Issues
4. Holy Ghost
5. What You Really Mean
6. Foothills
7. Traveling Solves Everything
8. Big Car
9. Untrue Love
10. I’m Not Done

Violent Femmes – HOMEPAGE

4.1