Turnstile – Never Enough (Roadrunner Records, 06.06.2025)

Lang lang ist es her, dass wir uns das letzte Mal mit einem Longplayer der Herren (und der seit diesem Jahr fest dazugehörigen Dame) von Turnstile beschäftigt haben – hatte doch Chris zuletzt 2018 ein paar sehr lobende Worte für das damals erst zweite Album “Space & Time” gefunden.

Dem in der Pandemie-Zeit entstandene Album “Glow On”, dass sogar Platz 9 der deutschen Charts erreichte, folgte nun am letzten Freitag mit “Never Enough” Album Nummer vier und die Hardcore-Truppe aus Baltimore hat sich, wie ich finde, wieder einmal selber übertroffen.

Vierzehn heiße Eisen liegen im Feuer und eine Nummer ist geiler als die andere – ich meine wer ein Album schon mit der Mega-Single “Never Enough” beginnen lässt, der wird wissen, dass die weiteren Erwartungen hoch sind. Aber da können Brendan, Pat, Meg, Freaky Franz und D-Fang aber sowas von entspannt sein – hier wird nämlich erstklassig nachgelegt, da brauchen wir uns keine Sorgen machen.

Mit schnellen Schlagzeug-Beats geht´s direkt mit “Sole” weiter und sollte dem einen oder anderen der Opener noch zu sanft und langsam gewesen sein, so kommt man hier auf seine Kosten. Aber aufgepasst, denn “I Care” drückt das Tempo erneut und lässt mich an entspannte Ferien mit Strand, Cocktail und Flamingos (fragt mich nicht, wo diese tierischen Gedanken gerade herkommen – ich sollte Mal dringend meine Tablettdosis kontrollieren) denken.

Weiter im Text, denn “Dreaming” begleitet uns rockig hin zum wabernden und eingängigen “Light Design” – besonders die Gitarren haben mich hier in den Bann gezogen. Über “Dull“, dass mich ordentlich in Wallungen bringt und den Wohnzimmerboden (dank meiner nicht zu unterschätzenden Leibesfülle) in ordentlich Schwingungen versetzt, geht es dann zur “Sunshower” – einer echt geilen Punkrock-Nummer. Aber auch das darauf folgende “Look Out For Me” steht dem Song in nichts nach und mit einem Blick auf die CD-Hülle freue ich mich schon auf die Doppelnummer “Seein’ Stars” (geile Disco-Beats übrigens 😉 ) und “Birds” (bei dem sich der monotone Anfangston förmlich in mein Hirn brennt, dann aber von einer sehr geilen Hardcore-Nummer abgelöst wird!), ohne jedoch das liebenswürdige “Ceiling” unter den Tisch fallen lassen zu wollen.

Alles andere als ein langsamer Tauchgang ist “Slowdive“, aber das Turnstile uns mit jeder Nummer neu überraschen, dass sollte uns ja mittlerweile nicht mehr verwundern – denn auch “Time is Happening” ist schon wieder komplett anders… verrückt! Sanft verabschiedet werden wird dann schlussendlich nach gut 45 Minuten durch den “Magic Man“.

Aber was ist es nun, was Turnstile so interessant und einzigartig macht? Sind es die Texte, ist es die abgefahrene Kombination aus entspannten, eher sanften Melodien und auf der anderen Seite dann harte treibende Riffs und einschneidende Basslinien. Ich habe keine Ahnung, aber die Mischung aus Hardcore- und Punk-Elementen mit rockigen bzw. poppigen Parts machen sie zu einer der aktuell angesagtesten Combos.

Chris schrieb damals noch, dass er sehr gespannt ist, ob Turnstile auch (wie viele andere Hardcore-Combos) in der Belanglosigkeit verschwinden werden – hier kann ich mit einem eindeutigen und klaren “nein auf keine Fall, ganz im Gegenteil!” antworten.

 

Titel:
1. NEVER ENOUGH
2. SOLE
3. I CARE
4. DREAMING
5. LIGHT DESIGN
6. DULL
7. SUNSHOWER
8. LOOK OUT FOR ME
9. CEILING
10. SEEIN’ STARS
11. BIRDS
12. SLOWDIVE
13. TIME IS HAPPENING
14. MAGIC MAN

HOMEPAGEFACEBOOK

5