Nein, hier handelt es sich nicht um eine Band aus Italien. Turin (ehemals This Is Turin) stammen aus Großbritannien und der Bandname ist ein Akronym für „The Unforgiving Reality In Nothing“. Passend zur Verkürzung des Bandnamens nutzte man das für sein neues Album gleich mal als Titel.
Turin spielen technisch kalten Deathcore, den man für das neue Album mit einer ganzen Ladung Atmosphäre aufgeladen hat. Sprich, neben ordentlich Geballer, deftigen Gitarren- und Double-Bass-Salven sowie unbarmherzigen Growls findet man hier auch verhältnismäßig eingängige Hooks und bombastische Sounds zur Untermalung, welche das Ganze oft ein Stückchen größer erscheinen lassen, als es vielleicht ist.
Das funktioniert hier recht gut, da die einzelnen Songs trotz der technischen Herangehensweise und zahlreichen Breaks stets nachvollziehbar bleiben. Stücke wie „I Am The Truth“, „Loss“ oder die Brutalo-Hymne „The Unforgiving Reality In Nothing” haben fast schon Hitflair. Dem gegenüber steht radikal blastender Stoff wie das thrashende „Abyssal“ oder das schwer groovende „Reflections“. „Apostate“ bringt beide Welten dann zusammen und ist der passende Soundtrack für die in den Texten besungene harte Realität mit ihren persönlichen Verlusten und den Kampf mit den eigenen Traumata.
Am Ende überlassen Turin nichts dem Zufall. Es handelt sich hier um ein komplett durchgestyltes Album mit packenden Songs, welches den Hörer allerdings zu keiner Sekunde die Luft zum Atmen lässt, da es viel möchte und groß klingen mag. Das wäre vielleicht der größte Kritikpunkt, den man anbringen möchte. Andere spricht vielleicht gerade diese Vielschichtigkeit an.
Ein gutes Stück Musik ist es allemal!
Trackliste:
1. Envy
2. Abyssal
3. I Am The Truth
4. Apostate
5. Ghosts
6. Reflections
7. The Unforgiving Reality In Nothing
8. Loss
9. Hopeless Solutions
10. Our Reality In Nothing
Photo-Credit: JWA Creations