Osnabrück war musikalisch gesehen schon immer ein recht aktives Pflaster, wer erinnert sich nicht noch an die „Gebrüder Blattschuss“?
Okay zugegeben, das ist über vierzig Jahre her und seitdem ist viel Wasser die Hase (ja, die und nicht der Hase!) heruntergeflossen. Aber Künstler wie Gentleman oder JogaClub zeigen, dass man musikalisch auch heutzutage noch mit der Stadt in Niedersachsen rechnen kann, Turbine Weststadt reihen sich da gerne ein.
Der Titel des Debütalbums „Wir sind zurück“ ist schon ein wenig irreführend, ist die Band um Leadsänger Markus Strothmann nicht etwa zurück, sondern noch nie wirklich da gewesen!
Textlich gesehen gibt es ordentlich, wie sagt man so schön „aufs Mett“…also die Erfinder der feinen lyrischen Sprechweise sind die Osnabrücker bestimmt nicht. Ein wenig Gosse, ein wenig Rock`n`Roll…alles ein wenig 70iger angehaucht. Nicht umsonst erklärte sich Udo Lindenberg vor kurzem erst zum offiziellen Fan der Band.
Themen wie der Reifeprozess („Napalm“), psychische oder ähnliche Beeinträchtigungen („Ich bin depressiv“) und der Wunsch allen störenden Faktoren zu entfliehen („Junge auf dem Dach“) begleitet einen während der fast 45 Minuten.
Der Sound bewegt sich irgendwo zwischen Rage Against The Machine, den Stones und den Rockern von H-Blockx…scheinbar haben Turbine Weststadt da keine speziellen Vorlieben. Ein wenig Härte, ein gesundes Maß an Melodien…und schon ist die Turbine startbereit!
Wer also auf klassischen Rock mit diversen Genre-Ausreißern steht sollte sich das Album ruhig gönnen!
Tracklist:
Napalm
Bettler und Gangster
Ich bin depressiv
Zurück auf der Straße
Zeit für Desinfektion
Hier kommt das System
Tausendfach
Junge auf dem Dach
Hohes Fieber
Bis in die Träume
Numacin
Bleimann