Tuhaf – Mere Guld (DIY, 02.09.2022)

Tuhaf ist eine fünfköpfige Band aus Dänemark, die sich einem recht getragen wirkenden Psychedelic Rock verschrieben hat. Für das spezielle Feeling der Band sorgt vor allem Sängerin Berrin Baş, die türkische Wurzeln hat und jene voll in der Band auslebt. So spielen bei Tuhaf anatolische Folkmelodien und Rhythmen eine große Rolle. Das kombiniert man mit amerikanischem Roots und Indie Rock, hin und wieder einem Hauch von Jazz. Und auch die dänische Herkunft der Bandmitglieder spielt eine große Rolle. Alleine schon aufgrund des Gesangs in Landessprache.

So treffen auf Tuhaf 70er-Jahre-Ästhetik auf 90er-Jahre-Trance sowie zeitlosen Folkeinwürfen. Das klingt über weite Strecken recht spannend, wie zum Beispiel bei „Unutma“, welches gleich mal auf über acht Minuten Länge das gesamte Klangspektrum der Band in sich vereint. Das nicht viel kürzere „Jeg Ser Dig“ weitet das mit seinen jazzigen Anklängen sogar noch aus.

Auf „Mere Guld“ haben sich aber auch kürzere Stücke eingeschlichen, welche vor allem vom einnehmenden Gesangsvortrag von Frau Baş leben. Das gemächlich gleitende „Nattesygen“ oder die Ballade „Lille Liv“ sind hierfür gute Beispiele. Die wahren Highlights sind aber natürlich, wenn man das vorhandene Folkfeeling in weite Klangstrukturen integriert. Am besten funktioniert das bei „Hafla“ sowie dem düster-nebligen, abschließenden Titeltrack.

Tuhaj sind keinesfalls für jedermann und auch keine Musik für jeden Tag. Aber allemal was für Entdecker und Über-den-Tellerrand-Seher.

 

Trackliste:
1. Amam
2. Hafla
3. Nattesygen
4. Unutma
5. Jeg Ser Dig
6. Lille Liv
7. Mere Guld

 

 

Photo-Credit: Jens Lengerke
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