Tüsn

TÜSN – Trendelburg (TÜSN, 08.03.2019)

Wer aus dem beschaulichen Trendelburg in Nordhessen stammt, der ist ja quasi gezwungen irgendwann mal den Weg in die große weite Welt anzutreten um nicht in der Tristesse der langweiligen Einöde unter zu gehen.

Somit war der Weg von Stefan und Tomas ja bereits vorprogrammiert und so zog es die beiden nach Berlin wo sie 2012 gemeinsam mit Daniel die Band Tüsn gründeten. Schon von Beginn an wussten die Drei in Indie-Kreisen zu gefallen, denn schon die erste Single “Schwarzmarkt” wurde abgefeiert und brachten ihnen einen gewissen Bekanntheitsgrad, welcher durch das 2016er Debüt-Album “Schuld” und einige namenhafte Festivals recht schnell ausgebaut werden konnte.

Auch wenn es danach erstmal ein wenig ruhiger um die Berliner wurde, spätestens mit ihrem neuen Album “Trendelburg” haben sie wieder an Fahrt aufgenommen und die elf Nummern können als düster-melancholische Fortsetzung des Erstlings gelten.

Lebensbejaend sieht natürlich anders aus, alleine Titel wie “Melancholietherapie“, “Scheitern” oder “Kranke heile Welt” sagen ja schon, wie es um uns und unser Drumherum gestellt ist, oder?!

Aber auch ein “Schwarzer Lambada” hinterlässt bei meinem geschundenen Leib einen düsteren Nachgeschmack… Kälte und Angst machen sich breit – was musikalisch keineswegs negativ gemeint ist. Ganz im Gegenteil, hier haben die Berliner den Finger ganz tief drin in der Wunde die Leben heißt.

Und auch unser Land muss sich einem kritischen Blick stellen, den man mit “Made in Germany” wagt und mit dem Ergebnis verlässt, dass Stolz und ähnlicher Kram völlig fehl am Platze ist – denn ein Land, dass dank deutscher Wertarbeit mit Rüstungsgütern in der und für die ganze Welt prahlt, dann aber die Opfer selbiger gerne im Mittelmeer versenken möchte, dieses Land sollte sich gemeinsam mit allen anderen europäischen Staaten schämen!

Insgesamt haben Tüsn mit “Trendelburg” für mich noch eine gute Schüppe drauf gelegt und zeigen sich dieses mal von einer noch sozialkritischeren und politischeren Seite. Extrem düster, melancholisch und bisweilen depressiv… genau so wie auch ich mir Indie-Pop gefallen lassen kann.

Weiter so die Herren… und vielen Dank nach Berlin!

 

Titel:
1. Trendelburg
2. Zweifel
3. Melanchotherapie
4. Kranke heile Welt
5. Scheitern
6. Schwarzer Lambada
7. Made in Germany
8. Küsn
9. Schlaflose Inkubation
10. Noch mehr
11. Letzter Tag

Foto: Jaro Suffner

 

“Trendelburg” Tour:
26.04. BREMEN – Tower Musikclub
27.04. ROSTOCK- Helga’s Stadtpalast
28.04. HAMBURG – Nochtspeicher
29.04. FRANKFURT / MAIN – Nachtleben
01.05. MÜNCHEN – Backstage
02.05. NÜRNBERG – Club Stereo
03.05. SAARBRÜCKEN – Garage Kleiner Klub
04.05. OSNABRÜCK – Kleine Freiheit
05.05. HANNOVER – Lux
07.05. KÖLN – Blue Shell
08.05. LEIPZIG – Moritzbastei
09.05. BRAUNSCHWEIG – Eulenglück
10.05. BERLIN – Urban Spree

 

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