TÜSN – Am Ende bleibt dir nichts (Redfield Records, 13.01.2023)

Fast drei Jahre ist es her, dass TÜSN ihr letztes Album “Trendelburg” veröffentlicht haben und böse Zungen behaupteten, dass die Wahl-Berliner sich danach entspannt zur Ruhe setzen würden.

Aber mitnichten ist selbiges passiert, denn wenn man sich bei einer Sache gewiss sein kann, die Berliner haben noch so lange etwas zu sagen, bis niemand mehr etwas zu sagen haben wird – denn das gilt “Jetzt & für immer“! Und so lange alle gewinnen wollen, so lange werden alle verlieren… nicht mehr und nicht weniger meinen die drei wenn sich einmal mehr die Finger in die Wunde legen, wenn die Hoffnungslosigkeit Mal wieder aus jeder Ecke zu spüren ist.

„Am Ende bleibt dir nichts“ heißt die neue Scheibe und hiermit werden Snöt, Tomas und Daniel defintiv recht behalten – ob wir es nun wahr haben wollen, oder nicht?!

Alleine schon dass man vom Kuchen am liebsten nichts abgeben möchte (“741 Millionen“) zeugt davon, dass man in den letzten schwierigen Jahren nichts gelernt hat und das die Farbe der Wahl (nämlich schwarz-weiß) am besten auf das große Finale vorbereitet. Aber bevor wir nun komplett in finsterste Depressionen verfallen, die Liebe stirbt zuletzt (“Am Ende bleibt dir nichts“)!

Irgendwo zwischen Synthie-Pop, Indie und Alternative-Sounds schieben sich die zehn Songs durch das Leben, von der Einladung zum Glücklich sein (“Was hast du heute Abend vor?“), über die Anleitung zur Selbstzerstörung (“Ruinieren wir uns heile“), bis hin zu totalen Aufgabe, wenn man sich “Vernavigiert“.

Unaufgeregt zeigen uns TÜSN erneut ihre Sicht der Dinge, ohne große Schnörkel und Drumherum… das Hauptaugenmerk auf den Gesang legend, haben sie somit wieder sehr viel richtig gemacht. Die Songs der Berliner bestechen nämlich gerade deshalb und lassen eine auf der Couch sitzend tief in die eigene Seele eintauchen.

Wie war das noch gleich, man sagt zum Abschied leise?

Na “Auf Wiedersehen” natürlich – auch wenn manche Sachen endlich sind, vielleicht bekommt man ja doch noch einmal eine zweite Chance?! Und auch wenn die „Algorithmen“ uns über kurz oder lang definitiv ins Chaos stürzen werden, auch ein “Regentag” hat gute Seiten – so lange noch ein Licht am Ende des Tunnes ist, hat der Letzte noch nicht das Licht ausgemacht.

Zusammengefasst hege ich große Sympathien mit „Am Ende bleibt dir nichts“. Auch wenn final wahrscheinlich wirklich nicht mehr viel bleiben wird… außer der Liebe!

 

Titel:
01. Jetzt & für immer
02. 741 Millionen
03. Blinde Scheiben
04. Was hast du heute Abend vor
05. Ruinieren wir uns heile
06. Vernavigiert
07. Am Ende bleibt dir nichts
08. Auf Wiedersehen
09. Algorithmen
10. Regentag

 

Nichts als die Liebe-Tour 2023
02.03. München, Backstage
03.03. Wiesbaden, Kreativfabrik
04.03. Köln, Artheater
07.03. Leipzig, Neues Schauspiel
08.03. Dortmund, Junkyard
09.03. Hamburg, Indra
10.03. Hannover, Lux
11.03. Berlin, Frannz

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4.7