Trouble – One For The Road / Unplugged (Hammerheart Records, 11.02.2022)

Die Niederländer von Hammerheart Records sind schon seit geraumer Zeit dabei das Oeuvre der amerikanischen Doom/Heavy-Rock-Band Trouble neu zu veröffentlichen. Jetzt ist ein besonderes Teil an der Reihe. Die Fünf-Song-EP „One For The Road“ wurde 1994 in limitierter Stückzahl als CD nur auf Tour verkauft. Jetzt erscheint sie erstmals auf LP. Und auch als Doppel-Silberscheibe, der als Bonus „Unplugged“ beiliegt.

Vor 28 Jahren hatten sich Trouble gerade mit ihrem selbstbetitelten Album sowie „Manic Frustration“ als gestandene, mitreißende Heavy Rocker neu erfunden. „One For The Road“ fährt diese Linie stringent weiter. Die knackigen Gitarrenriffs von Rick Wartell und Bruce Franklin sägen auf unnachahmliche Weise, swingen und verleugnen zu keiner Sekunde ihr Doom-Erbe. Der charismatische, traurigerweise im letzten Jahr von uns gegangene Eric Wagner legt sich mit seinem kauzigen Gesang passend darüber. Hippie-Flair und Abgrund liegen bei ihm mal wieder nah beieinander.

Das knackige „Goin’ Home“ und das lässige, recht melodisch treibende „Window Pain“ schlagen sofort ein wie eine Bombe. „Requiem“ bringt mit balladeskem Charme etwas Melancholie ins Spiel, während das leiernde „Another Day“ die Beigeisterung etwas abkühlt, bevor es mit „Doom Box“ noch mal ziemlich fetzig und metallisch zur Sache geht.

Ein paar der Nummern hat man auf späteren Alben nochmals aufgegriffen. Trotzdem ist es schön, sie auch mal in der Ursprungsversion zu hören. Vor allem, da sie im remasterten Sound richtig stark aus den Boxen knallen. Gute Sache!

Der „Unplugged“-Teil dürfte gut bekannt sein, wurde die CD doch schon öfter neu unter die Leute gestreut. Man bekommt dabei sechs getragene, mehr oder weniger akustisch eingespielte Trouble-Songs zu hören. Gerade die Balladen „Rain“ und „Flowers“ funktionieren in dem Setting ganz gut. Eigentlich ist das ganz ein kleines Kuriosum, da der Sound von Trouble sonst doch eher von den kraftvollen Gitarrentönen bestimmt wurde. Die bekommt man auch wieder mit den letzten vier, früher schon als Bonus aufgeführten Tracks. Ein paar Überbleibsel aus Sessions von 1991 bzw. 1992. Am meisten gefällt davon tatsächlich eine Cover von „Heartful Of Soul“ der Yardbirds.

 

One For The Road:
1. Goin’ Home
2. Window Pain
3. Requiem
4. Another Day
5. Doom Box

Unplugged:
1. 7:00 A.M.
2. Rain
3. Flowers
4. Requiem
5. Smile
6. Misery
7. Mythic Hero
8. Waiting For The Sun
9. Fly
10. Heartful Of Soul