Triddana – Ripe For Rebellion [Re-Release] (DIY, 06/2019)

Die argentinischen Celtic-/Folk-Metaller Triddana kommen auf Tour (siehe News-Meldung). Eigentlich an sich schon eine gute Nachricht. Noch besser: sie kommen nicht mit leeren Händen. Mit im Gepäck: eine runderneuerte Version ihres Debütalbums „Ripe For Rebellion“ – ursprünglich erschienen 2012. Gar nicht so lange, nachdem sich der Kern der Band von den ähnlich gelagerten Skiltron getrennt hatte. Nach eigenen Angaben ist der Re-Release „remastered, remixed with re-recorded vocals“. Sprich, statt der Stimme von Diego Valdez gibt es den aktuellen Frontmann, Gitarris Juan José Fornés am Mikro zu hören.

Bereits zur Gründungszeit von Triddana war der Sound schon komplett zu Ende gedacht und, wenn man ehrlich ist, hat man sich gar nicht wirklich weiterentwickelt. Der Mix aus europäischem (Power-)Metal und keltischen Dudelsack- und Whistle-Klängen funktioniert sehr gut, auch ohne auf zu vielen klanglichen Klischees herumzureiten. Sehr fein ist, dass die Folkklänge keineswegs aus der Konserve kommen, sondern mit echten Instrumenten eingespielt wurden.

Der Gesang unterscheidet sich zum Original ziemlich stark. Während er früher sehr an das kraftvolle Timbre von Ronnie James Dio erinnert, kommt er nun etwas rauer und wärmer, dafür nicht mehr ganz so kraftvoll. Die Songs selbst gehen alle recht straight zur Sache und kommen schnell auf den Punkt, wirken aber nicht zu billig zusammengeschustert. Hat man nur ein bisschen was für diese Musikrichtung übrig, kann man gar nicht anders, als das gut finden.

Beschwingte Titel wie „The Wicked Wheel (Rage On)“ mit seinen mitgrölbaren Gangshouts, das heroisch rüberkommende „Gone With The River“, das etwas härtere „Faking A War“ oder auch das kämpferische „Reaper’s Lullaby“ haben zweifelsohne Charme. Bei „Born In The Dark Age“ probiert man es mal etwas balladesker und streift im Refrain glatt die Grenze zum puren Pop. Ähnliches passiert im folgenden „Men Of Clay“, auch wenn der Song sonst recht stampfender Folkmetal ist. Wo Triddana hin und wieder ihre Inspiration finden, zeigen sie in „All Souls Out“. Das Lied ist im Original von Folkelfe Loreena McKennitt und wurde überraschend gut gecovert.

Am Ende war und ist „Rising From Within“ ein guter Albumeinstand, der schon damals alle Zutaten des Triddana-Sounds enthielt – und vielleicht sogar auch ihre besten Songs!

 

Trackliste:
1. The Beginning
2. The Wicked Wheel (Rage On)
3. The Dead End Verse
4. Reaper’s Lullaby
5. Spoke the Firefly (Fate Called)
6. All Souls Night
7. Gone with the River
8. Paddy’s Leather Breeches Set
9. Born in the Dark Age
10. Men of Clay
11. Faking a War
12. Flames at Twilight

 

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