Tricky Lobsters – Worlds Collide (Exile On Mainstream Records, 23.06.2017)

Hier ist der, der ganz große Anwärter für das Heavy-Rock-Album des Jahres 2017! „Worlds Collide“, die neue Platte der Rostocker Tricky Lobsters.

Ein Album voller Songs zum Abrocken und Niederknien, stets mitreißend und meist auch ziemlich eingängig, aber nie billig oder plakativ. Eben knackiger, riffgetriebener Rocksound, extrem groovig mit einer guten Portion Heavyness, tonnenschwer und dann doch mit einer Ladung Lockerheit versehen.

Für Tiefgang sorgen Texte jenseits von Rock’n’Roll-Klischees wie Mädels und Saufen. Storys und alte Geschichten von Liebe, Träumen und Betrug, die nicht selten ganz schön düster sind. Ein Grund mehr, voll in Sound der Band einzutauchen. Man nehme nur das knackig swingende „Big Book“ mit seinem trotzig-eingängigen Refrain, das schwer schleifende „Father & Son“, das große, epische „Tarred Albino“, das balladesk startende „Black & Blue“ oder sich stark aufbauende, zweiteilige „Dream Diver“.

Ein Musterbeispiel an Dynamik und nebenbei ein Beweis, dass Tricky Lobsters mehr können, als nur simpel und mit viel Wucht nach vorne zu schieben, wie es ein Track wie „The Fire“ allerdings auch wieder gut vorexerziert. Was die Songs des Album nämlich auch auszeichnet, ist selbst die in den melancholischen Momenten (von denen es einige gibt) stets mitschwingende Lässigkeit, die nicht zuletzt dem bluesrockigen Abschluss „Needs Must“ innewohnt.

Wer jetzt nach Ausfällen fragt: Vergesst es, hier wird man nicht fündig! Das Ding ist von vorne bis hinten eine regelrechte Machtdemonstration. Rund 43 Minuten großartige Rockmusik von internationalem Format, mit der die Tricky Lobsters hoffentlich mal den Weg heraus aus der Geheimtippecke schaffen. Denn nicht zuletzt hiermit haben sie das große Rampenlicht verdient.

„Worlds Collide“ überzeugt in seiner Gesamtheit. Songs, Texte, Sound, Produktion (fett und doch natürlich und kernig) und nicht zuletzt das Coverartwork von Conny Ochs bilden eine tolle Einheit. Schwer empfehlenswert!

Trackliste:
1. Bitter Man’s Fame
2. Battlefields
3. Big Book
4. Tarred Albino
5. Black & Blue
6. Father & Son
7. Dream Diver Pt. I + II
8. The Fire
9. Needs Must

4.6