Trevor Baker – DAVE GAHAN / Sein Leben mit Depeche Mode [Buchrezension] (Hannibal Verlag, 26.09.2024)

Damals, zu Schulzeiten, gab es bei uns zwei Lager – einmal jene, für die Modern Talking das Größte waren und auf der anderen Seite die Fans von Depeche Mode.

Und dann gab´s noch so hoffnungslose Fälle wie mich, die zu der Zeit schon , Die Toten Hosen, die Ramones, die Sex Pistols oder The Clash hörten – aber darum soll´s heute Mal nicht gehen.

Parallelen zu den Mitgliedern der aus dem südenglischen Basildon stammenden Band um Frontmann Dave Gahan gibt es dann irgendwie aber doch, haben selbige in ihrer Jugend dank der live gesehen Konzerte der Sex Pistols oder von The Clash ihre Vorliebe für die Musik bzw. für das Gründen einer Band gefunden. Alles weitere ist Geschichte, denn ich denke mehr als 100 Millionen verkaufte Alben in den letzten beinahe 45 Jahren sind schon eine Nummer für sich und somit zählen die Briten berechtigterweise zu einer der erfolgreichsten Bands der Welt.

Neben den 15 Studioalben der Bandgeschichte und diversen anderen Veröffentlichungen kommt es auch regelmäßig/unregelmäßig zu Buch-Veröffentlichungen, die sich entweder um die Band an sich, oder aber die Mitglieder im Einzelnen kümmern.

Das von dem britischen Musikjournalisten Trevor Baker 2010 veröffentlichte Buch “DAVE GAHAN / Sein Leben mit Depeche Mode” wurden neulich überarbeitet und über den Hannibal Verlag neu heraus gegeben. Zusätzlich kommen in der deutschen Version noch Dennis Plauk (u.a. VISIONS, Mint, Galore, Musikexpress) und der Journalist & Buchautor André Boße zu Wort.

In den beinahe 300 Seiten beschäftigt sich Trevor dann intensiv mit dem Leben des Frontmann Dave Gahan, für den der Erfolg nicht nur schöne, sondern auch eine ganze Menge harte Zeiten mit sich brachte. Wenn man sich sein Heroin aus der Portokasse besorgen kann und man auf den weltweiten Touren zeitweise seinen eigenen Drogen-Dealer als Tourmitglied dabei hatte – dann ist das zwar für die Verfügbarkeit vorteilhaft, aber für das eigenen Leben bzw. für den gemeinsamen Erfolg auf Dauer ein Scheidungsgrund bzw. der klare und direkte Weg ins Grab. Und wenn dann mal wieder ein Entzug und eine Therapie gefruchtet hatte, dann begoss man das ganze direkt mit diversen Drinks, sodass die Sucht halt nur verlagert wurde.

Das Gahan dem Tod immer wieder von der Schüppe gesprungen ist, war wohl teilweise echt Glück, denn mit Verstand lässt sich sein Verhalten nur am Rande erklären. Wenn einen dann noch der Krebs einholt und man auch dieses Mal dem Sensenmann ein Bein stellt, dann grenzt das doch fast an Unsterblichkeit, oder?!

Apropos Sensenmann, selbiger holte sich vor zwei Jahren Daves guten Freund und Depeche Mode Keyboarder Andy Fletscher. Dieser Verlust und was es mit Dave bzw. Martin (und somit den beiden noch verbliebenen Bandmitgliedern) machte, davon berichtet die überarbeitete Version des Machwerks ebenso, wie von den Soloprojekten, die Dave in den letzten Jahren immer mehr verfolgt hat.

Insgesamt ist “DAVE GAHAN / Sein Leben mit Depeche Mode” ein sehr informatives und kurzweiliges Buch voller interessanter Geschichten aus dem Hause Depeche Mode bzw. Dave Gahan. Auch wenn ich nie wirklich Fan war, höre ich heute die alten Nummern umso lieber – irgendwie quasi nach dem Motto “I Just Can´t Get Enough“!

 

2. Auflage
September 2024
288 Seiten
Broschur
Format: 23,5 x 15,5
ISBN 978-3-85445-781-7
25,00 EUR

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