Tower – Shock To The System (Cruz del Sur Music, 12.11.2021)

Oldschool-Mucke ahoi! Durchaus lecker, was einem die New Yorker Tower hier servieren. Natürlich auch etwas das gut vier Jahrzehnte auf dem Buckel haben könnte.

Hier gibt es New Wave Of British Heavy Metal geschärfte Gitarrenriffs, ungehobelte Kantigkeit früher US-Metal-Bands, die Lässigkeit des 70er-Rock, angenehm rumpelig eingetütet und kauzig unperfekt vorgetragen. Die Mucke selbst ist aber nur die halbe Miete. Denn sie wird vor allem vom Organ der Sängerin Sarabeth Linden getragen. Ein höllische Furie, die wie eine Mischung aus der jungen Doro Pesch und einer euphorischen Version von Jutta Weinhold (Velvet Viper, Zed Yago) klingt – markant und wahnsinnig mitreißend und angenehm nicht nach Sympathie heischend. So klingen echte Überzeugungstäter!

Tower sind nicht gerade die größten Songwriter unter der Sonne. Wirklich nicht. Die Band überzeugt auf ihrem zweiten Album aber mit jeder Menge Energie und Spiellust. Trotzdem kamen coole Nummern wie „Prince Of Darkness“, das hymnische „Lay Down The Law“ (ein echter Hit!) oder das angenehm epische „Im Dreams“ raus.

Jau, „Shock To The System“ macht Laune und sollte nicht bloß dem typischen Keep-It-True-Publikum vorenthalten bleiben!

 

Trackliste:
1. Blood Moon
2. Prince of Darkness
3. Metatron
4. Running Out of Time
5. Lay Down the Law
6. Hired Gun
7. The Black Rose
8. On the Line
9. In Dreams
10. Powder Keg

 

 

Photo-Credit: Dante Torrieri

 

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