Photo-Credit: Eva Tusquets

Tower – Let There Be Dark (Cruz del Sur Music, 21.03.2025)

Mit seinem letzten Album „Shock To The System“ hat mir das New Yorker Quintett Tower vor auch schon wieder vier Jahren ziemlich Spaß gemacht. Ihr ungehobelter, traditioneller Heavy Metal mit lässiger 70er-Jahre-Note hatte was. Vor allem wegen es ausgelassenen Charmes. Jener ist auch auf ihrem dritten Werk „Let There Be Dark“ noch da. Doch gemäß des Albumtitels hat man das Lässige ein Stück gegen eine größere Portion schwermetallische Düsternis eingetauscht. Das heißt, die Riffs sind schärfer, die Melodien theatralischer.

Trotzdem fühlt man sich gleich wieder wohl und man hört, dass Tower am Werk sind, was vor allem mit dem furienhaften Gesang von Sarabeth Linden zu tun hat. Leider hat man den teilweise mit etwas zu viel Echo hinterlegt, was zur neuen Richtung passen soll. Trotzdem klingt er immer noch ziemlich charismatisch, wenn auch immer noch ein wenig (im Positiven) kauzig.

Wie überhaupt der ganze, altmodische Sound. Wer anno 2025 noch so klingt, muss ein echter Überzeugungstäter sein. Schmissiger Classic-Metal mit gut abgehangenen Riffs und mächtig Hummeln im Hintern. An sich ja wenig spektakulär, aber ziemlich launig im Abgang und mit vielen kleinen Hooks versehen. Selbst wenn man nicht die größten Hits schreibt, gehen Nummern wie der schmissige Titeltrack, das kräftig austeilende „Book Of The Hidden“ oder der fast schon epische Abschluss „The Hammer“ ziemlich gut ab. Zwischendurch überrascht man aber auch mit dezenten balladesken Anklängen in den Nummern „And I Cry“ oder „Don’t You Say“. Das Plus an Emotionalität wirkt und lockert das Geschehen auf.

Die Formel „weniger Rock’n’Roll mehr reine Metal-Lehre“ funktioniert auf „Let There Be Dark“ gut. Vor allem aber auch, weil der Band mit Stücken wie „Holy Water“ oder „Iron Clad“ nicht ganz der alte Charme abhandengekommen ist. Daumen hoch!

 

Trackliste:
1. Under the Chapel
2. Let There Be Dark
3. Holy Water
4. And I Cry
5. The Well of Souls
6. Book of the Hidden
7. Legio X Fretensis
8. Iron Clad
9. Don’t You Say
10. The Hammer

 

4.2