Touche Amore, Coheed and Cambria, Thrice, (Carlswerk Victoria, Köln – 30.10.2022)

31.10.22 – 18:50 Uhr – Carlswerk Victoria…

… die Venue ist maximal zaghaft gefüllt. Dies tut allerdings der Stimmung keinen Abbruch, als um Punkt 19:00 Uhr Touche Amore die Bühne betritt. Die Band rund um Frontmann Jeremy Bolm gibt direkt Vollgas. Der Sänger selbst ist, wie gewohnt, voller Energie und gibt diese unmittelbar an das Publikum weiter. Es ist die letzte Station der Tour – dies merkt man auch bei Bolms Ansprachen zwischendurch. Heiser, fast kratzend, merkt der Sänger an, dass man sich am besten noch während der Show am Merchandisestand mit Devotionalien der Bands versorgen solle, da alle Musiker unmittelbar nach der Show Richtung Hotel begeben werden. Der Flieger zurückgeht morgen in der Früh. Also keine Zeit verlieren. Touche Amore ballern ihr knapp 30-minütiges Set gewaltig durch und bleiben keinem Zuschauer etwas schuldig. Sing-a-long auf Sing-a-long – und auch der erste Crowdsurfer wird gesichtet.

Im Anschluss, nach einer tatsächlich super schneller Umbaupause, betreten Coheed and Cambria unter epischem Intro die Bühne und das mittlerweile gut gefüllte Carlswerk Victoria tobt. Die Band überzeugt von Beginn an mit wuchtigem Sound. Nahezu jeder Song wirkt wie eine Stadion-Hymne. Perfekt arrangiert schmettern die progressiven Emo-Rocker um Sänger Claudio Sanchez viele Songs ihrer Vaxis-Era. Bei “A favor house Atlantic” rastet das Publikum dann vollkommen aus. Sanchez singt lediglich jedes 2. oder 3. Wort des Songs, den Rest übernehmen die Besucher nur allzu gerne. Auch wenn die Band zwischen den Songs ziemlich wortkarg ist – mehr als 1-2 “thank you” geht den Protagonisten leider nicht über die Lippen – macht diese Show wirklich viel Spaß und verdammt gute Laune. Nach etwas mehr als 60 Minuten verschwindet die Band von der Bühne und macht Platz für den zweiten Headliner des Abends.

Nach einer ebenfalls überraschend schnellen Umbaupause betritt Thrice also nun die Bühne und tritt in große Fußstapfen. Die Band um Dustin Kensrue kann diese jedoch mehr als nur gut ausfüllen. Soundtechnisch legen die Jungs aus Kalifornien sogar noch eine Schippe drauf und spielen in den nächsten 70 Minuten ein wildes Potpourri aus nahezu all ihren Alben. Auch das 20-jährige Jubiläum von “The Illusion of Safety” wird mit 2 Songs des Albums zelebriert. Dustin Kensrue überzeugt mit seiner fantastischen Stimme von Anfang bis Ende und ist ein wichtiger Bestandteil des fulminanten Livesounds, den Thrice an diesem Abend auf die Bühne zaubern.

Fotos: Timothy O’Sweebe

Touche AmoreCoheed and CambriaThrice