Hinter Tonnerre stecken zum großen Teil Musiker der frankokanadischen Band Cauchemar. Unter anderem Sängerin Annick Giroux und Gitarrist Francois Patry. Es würde natürlich keinen Sinn machen denselben Heavy/Doom Metal zu spielen wie bei der quasi Hauptband. Deswegen wird hier folgerichtig eine andere Richtung eingeschlagen.
Mit Tonnerre taucht man tief in den 70er ein. Hier erwartet einen aber nicht unbedingt die übliche Retro-Rock-Chose mit Black-Sabbath-Einfluss. Nein, mit den ersten Tönen des Titeltracks „La nuit sauvage“ schlägt einen erst einmal eine volle Riffrock-Breitseite á la AC/DC entgegen – inklusive eines Phil-Rudd-Gedächtnisbeats. In der Strophe schlägt aber auch durch, dass man sich damit nicht begnügen möchte, denn hier ist ein gewisser Einfluss aus Richtung der US-Hardrocker Blue Öyster Cult nicht zu überhören.
Dieser leicht mystische Einschlag sowie der französische, angenehm tiefe Frauengesang sorgen für eine leicht kauzige Ausstrahlung und einen gewissen Wiedererkennungswert. Manchmal wird es aber auch mal etwas metallischer mit heroischen Gesangslinien. „Le grand corbeau“ oder „Ceux qui sommeillent“ sind solche Beispiele. Trotzdem täuschen auch diese nicht darüber hinweg, dass Tonnerre über die zehn Songs ihres Debütalbums hinweg etwas eintönig klingen. Zudem könnten die Songs schon etwas mehr Dampf vertragen. Manchmal meint man fast, das Album würde zu langsam abgespielt.
Trotzdem gibt es immer wieder ein paar nette Songs, welche das gute Stück dann doch retten. Zum Beispiel der eingängige Hardrocker „Les flambeaux du ciel“ und der Aussie-Rock-in-düster-Song „Mouches à feu“. Am Ende bleibt „La nuit sauvage“ aber doch etwas speziell.
Trackliste:
1. La nuit sauvage
2. Le grand corbeau
3. La brunante
4. Ceux qui sommeillent
5. La danse du feu
6. Les enfants de la nuit
7. L’esprit de la forêt
8. Les flambeaux du ciel
9. Mouches à feu
10. L’auror