Die süddeutschen Tir Nan Og haben sich über die Jahre zu einer kleinen Institution in Sachen keltisch beeinflusster Folkrock gemausert. „To The Otherworld“ ist bereits ihr siebtes Album und bestimmt auch nicht ihr schlechtestes, bietet es doch zwölf schöne, kleine Stücke zwischen ausgelassen schunkelnder Stimmungsmucke, melodisch einnehmenden Preziosen und nachdenklichen, feinfühligen Balladen. Also einiges für so manch nur allzu menschliche Stimmungslage.
Los geht’s mit dem beschwingten „Rebels On The Rise“. Stimmungsvolle Melodie, hymnischer Refrain. Schon ist man mittendrin und man könnte fast meinen Irland läge jetzt mitten in Bayern. Das ist das Metier auf dem sich Tir Nan Og am sichersten bewegen. „Bitter Side Of Life“ und „Banshee’s Cry“ sind ebensolche Nummern. Immer schön eingängig, immer schön freundlich und doch mit Lust auf das nächste Pint Guinness.
Dass man gute Freunde in der Szene hat, zeigt so mancher Gastauftritt. Zum Beispiel gesellt sich Schandmaul-Gitarrist Martin Duckstein beim schwungvollen, ungewöhnlich rockigen „Idiots On Parade“ zur Tir Nan Og, während bei „Row My Bully Boys“ die Gossenpoeten etwas Seefahrer-Feeling verbreiten. Doch der emotionale Höhepunkt folgt ganz am Ende mit dem quasi Bonus „Sea Of Sorrow“ mit Fiddler’s Greens Ralf Albers und Tom Words – eine wahnsinnig einnehmende Ballade, welches dieses unterhaltsame Album schön abrundet.
Eine Dreiviertelstunde voller feiner, launefördernder Momente. Das weiß zu gefallen!
Trackliste:
1. Rebels On The Rise
2. Bitter Side Of Life
3. Drinker’s King
4. Banshee’s Cry
5. Idiots On Parade
6. Gowns Of Heaven
7. Row Me Bully Boys
8. Drinking With The Reaper
9. One More Step
10. Dancing Master
11. Monster (live)
12. Sea Of Sorrow