The White Buffalo – Darkest Darks, Lightest Lights (Earache Records, 13.10.2017)

Wenn ein Singer-Songwriter einen ausgemachten Metalhead wie mich begeistert, dann muss das schon ein besonderer Typ ist. Und das ist Jake Smith, besser bekannt als The White Buffalo, auch. Ein besonderer, echter Typ. Von der Statur allein schon beeindruckend, mit seiner Stimme allerdings noch mehr. Zum Besten gibt er kernige Songs voller „harter“ Attitüde, die dann doch wieder so angenehm (bitter-)süß sind. Wunderbar.

Kein Wunder, dass hier die Macher der Bikerserie „Songs Of Anarchy“ anbissen. Die Musik passt dort super hin und so bekamen die Zuschauer der Serie The White Buffalo schon öfter zu Gehör. Bisher füllte der Mann schon auch einige Platten mit seinen Songs. Offiziell zu erwerben gab es bei uns allerdings erst zwei Stück. Vor „Love And The Death Of Damnation“ sowie den Anfang des Jahres erscheinenden Re-Release von „Once Upon A Time In The West“. „Darkest Darks, Lightest Lights“ erscheint jetzt zeitgleich in den USA und bei uns. In knapp 34 Minuten Spielzeit bietet das Ding zehn neue Songs.

Und überwiegend klingt die Platte überraschend rockig und ausgelassen. Lässiger Rocksound zwischen Country- und Blues. Dazu die unverkennbaren etwas folkigen, eindringlichen Balladen, bei den Smiths Stimme zur vollen Entfaltung kommt. Stilistisch blieb er sich nämlich zu 100 % treu, auch wenn die meisten Songs etwas flotter um die Ecke kommen, wie der lässige beschwingte Country-Rocker „Border Town / Bury Me In Baja“, das hymnische „Avalon“ und das rockig schlendernde „The Heart And Soul Of The Night“.

Ganz nah beim Hörer ist der Sänger natürlich bei den Balladen. Und hier gibt auch wieder einige feine Exemplare, die zum Beispiel auf die Namen „If I Lost My Eyes“ oder „The Observatory“ hören. Für etwas Abwechslung sorgen das bluesige „Madam’s Soft, Madam’s Sweet“ oder das kellerjazzig groovende „Robbery“, das eine neue Seite von The White Buffalo zeigt.

Das ruhige „I Am The Moon“ beschließt dieses recht kompakte Album ziemlich angenehm. Jake Smith zeigt sich darauf wieder als einnehmender und charismatischer Musiker. Dass die beiden bei uns erschienenen Platten ein klein bisschen besser rüberkamen, sollte man nicht allzu negativ bewerten. Denn Unterhaltung gibt es auch hier ausreichend.

Trackliste:
1. Hide and Seek
2. Avalon
3. Robbery
4. The Observatory
5. Madam’s Soft, Madam’s Sweet
6. Nightstalker Blues
7. If I Lost My Eyes
8. Border Town/Bury Me in Baja
9. The Heart and Soul of the Night
10. I Am the Moon

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