The Temple – Of Solitude Triumphant (I Hate Records, 09.12.2022)

Es dauert gar nicht mehr so lange, bis die Tage wieder länger werden. Also noch genau die richtige Zeit die dunklen Stunden mit zünftigen Doom Metal zu füllen. Da kommen die Griechen The Temple mit ihrem zweiten Album „Of Solitude Triumphant“ gerade recht. Ihr vor fünf Jahren veröffentlichtes Debütalbum „Forevermourn“ war bereits ein sehr guter Genrevertreter und das neue Werk setzt die qualitative Linie fort.

Wer seinen Doom lieber episch und weit ausgelegt und nicht kernig rostig macht, ist bei The Temple genau richtig. Das Quartett versteht es mit seiner Musik Stimmung aufzubauen. Und das von Sekunde 1 an. „Me To Lichno Tou Astrou“ ist dabei noch kein Metal-Song, sondern ein dreiminütiges, sakrales Chorintro, welches gut auf das Album einstimmt. Denn die Atmosphäre auf „Of Solitude Triumphant“ bleibt durchgehend erhaben und mehr festlich als erschütternd. Fein ausgelegte Twin-Gitarren und getragene Gesangsharmonien sorgen teilweise für Gänsehaut.

Die Songs meist überlang und pendeln sich zwischen sieben und zehn Minuten ein. Genug Zeit also, damit sich die Kompositionen entwickeln können. Dabei muss man anerkennen, dass ausgedehnte Nummern die „The Foundations“ trotz ihrer dezenten Gleichförmigkeit überraschend kurzweilig sind. Man muss sich halt auf die melancholische Stimmung einlassen können, dann entfalten Stücke wie das schön aufgeschichtete „A White Flame For The Fear Of Death“ oder das wunderbare „Premonitions Of The Final Hour“ ihre Wirkung.

The Temple dürften mit ihrem neuen Album Fans von Truppen wie Warning, Solitude Aeturnus, While Heaven Wept, Atlantean Kodex oder auch Solstice ohne weiteres glücklich machen. Eine schöne Genrescheibe zum Jahresabschluss!

 

Trackliste:
1. Me To Lichno Tou Astrou
2. The Foundations
3. Reborn In Virtue
4. Profound Loss
5. A White Flame For The Fear Of Death
6. Premonitions Of The Final Hour
7. The Lord Of Light

 

4