Photo-Credit: Mat Dunlap

The Sheepdogs – Paradise Alone (Right On Records, 13.09.2024)

In einer Welt der kurzen Inhalte, in der auch die Aufmerksamkeitsspannen der Leute immer knapper werden, bringt so mancher vielleicht nicht mehr die Geduld auf, ein komplettes Musikalbum zu hören. Dieses Denken hat sich jetzt auch bei den Kanadiern The Sheepdogs breitgemacht. Zudem besteht die Lust häufiger Musik zu veröffentlichen und vielleicht auch mal ohne Zwänge etwas auszuprobieren. Und so hat man sein eigenes Label Right On Records gegründet und veröffentlicht nun auf eigene Faust in kürzeren Abständen einfach mal EPs mit ein paar Songs.

Die erste davon, „Paradise Alone“, wurde bereits im Sommer veröffentlicht und fand jetzt den Weg als physischer Release in unsere virtuellen Redaktionshallen. Der ursprüngliche Zeitpunkt ist auch goldrichtig gewesen, denn mit ihrem gutgelaunten Sound passen die Sheepdogs geradezu wunderbar in die sonnige Jahreszeit – sie können natürlich aber auch einen Sonnenstrahl durch den nebligen Herbst schicken.

Hier wird toller rootsrockiger Sound gespielt, der seine Wurzeln ganz deutlich in der Zeit der Allman Brothers Band, Creedence Clearwater Revival, Led Zeppelin und Crosby, Stills & Nash hat. Songs voller schwungvoller Harmonien und großer Harmoniegesänge, dazu spielerisch ziemlich lässig und handwerklich mehr als nur kompetent auf Tonträger gebannt.

Wenn man denn ein Kabrio hätte, wäre eine Nummer wie „Take Me For A Ride“ der richtige Soundtrack dazu, während ein Stück wie „Darling Baby“ gemütliches Weastcoast-Feeling verbreitet. Sollte jemals spirituelle Nachfolger für die Eagles gesucht werden, wäre das geradezu eine Bewerbung dafür. Mit „My Baby“ gibt sich der Fünfer äußerst harmoniesüchtig und mit „Let Me In“ bringt man ein wenig altmodischen Rock’n’Roll-Spirit mit ins Spiel, bevor man sich mit dem etwas unauffällig erscheinenden, aber angenehm verspielten „POS“ mit seinen schön ausgelegten Gitarren- und Pianoklängen verabschiedet.

Fünf Nummern und kein Ausfall – ein richtig schöner, begeisternder Quickie, den man so für sich stehenlassen kann. Die Vorfreude auf eine Fortsetzung ist da und es sollte ja nicht mehr lange dafür dauern. Die Schwester-EP „Hell Together“ erschien bereits am 7. November und die haben wir uns hier vorgenommen.

 

Trackliste:
1. Take Me For A Ride
2. Darling Baby
3. My Baby
4. Let Me In
5. POS

 

4.5