Während der Wohnort des Rezensenten jetzt schon wochenlang in einer Nebelsuppe versinkt und anscheinend keine Hoffnung mehr auf blauen Himmel besteht, kommt das kanadische Quintett The Sheepdogs mit seiner zweiten EP dieses Jahr gerade richtig. Dessen Vorgänger „Paradise Alone“ hatten wir uns ja schon vorgenommen, jetzt freut man sich, dass die Wartezeit auf einen Nachfolger geradezu kurz war.
„Hell Together“ sieht die Band auch als eine Art Schwesterplatte zu „Paradise Alone“, was man auch durch die Titel suggeriert. Dabei klingen die beiden EPs gar nicht so unterschiedlich wie gedacht. Die aktuelle Songsammlung wirkt nur ein weniger geschmeidiger und in Teilen nicht ganz so stürmisch. Ein Plus an Country- und vor allem Soul-Feeling ist durchaus zu vernehmen, wenn man zum Beispiel die locker tänzelnden Gitarren von „Now Or Never“ oder die Gemütlichkeit des verspielten „My Home Is Burning“ nimmt. „The Working Man“ gibt sich schon fast etwas lagerfeuermäßig, wenn man die feinen Leads der E-Gitarre abzieht.
Dem gegenüber steht das schwungvoll launige „Jerobeam“, das aber nicht nur Tempo macht, sondern vor allem auch von den tollen Harmoniegesängen lebt, die neben der angenehm warmen Stimme von Ewan Currie durchgehend das Klangbild bestimmen und für zahlreiche Schauer sorgen. Zum Beispiel auch im Midtempo-Song „Handly My Biz“ und erst recht im Titeltrack „Hell Together“, welches die Band auch als Vehikel für eine verspielte, instrumentale Performance nutzt und so die EP zu einem tollen Abschluss führt.
Nimmt man jetzt beide EPs zusammen, kommt ein richtig gutes Album heraus. Aber auch für sich alleine ist „Hell Together“ eine fast genauso hübsche Veröffentlichung wie „Paradise Alone“. Schon schön, was in die in ihrer Heimat hoch dekorierte Band wieder alles zusammengezimmert hat!
Trackliste:
1. Now Or Never
2. Handle My Biz
3. My Home Is Burning
4. The Working Man
5. Jerobeam
6. Hell Together