The Pighounds – Hilleboom (Noisolution, 16.04.2021)

Es ist ja nicht einmal ein halbes Jahr her, da hatten uns Peter und Sandro erst mit ihrer EP “A Few Seconds” erfreut und wir uns damals gewünscht, die beiden Pighounds endlich wieder einmal live sehen zu dürfen.

Tja… und was hat sich seitdem groß geändert?

Wir sind immer noch in uns und unseren Wohnungen gefangen, Konzerte bzw. Festivals werden auch diesen Sommer nicht stattfinden – und die ganze “Wir impfen schnell die ganze Herde, um den Virus endlich weg zu schicken”-Geschichte nimmt immer unglaublichere und irrere Formen an.

Apropos irre, die beiden liebenswürdigen Dortmunder Alternative-Rocker von The Pighounds stehen jetzt mit ihrer neuen LP “Hilleboom” auf der Matte und möchten herein gelassen werden. Dann wollen wir mal schauen, ob sie dauerhaftes Bleiberecht erhalten oder nach einem Durchlauf und einem warmen Bierchen wieder des Hauses verwiesen werden 😉

Wer die beiden kennt, der weiß mittlerweile, dass sich die Songs irgendwo zwischen Alternative, Grunge und Rock bewegen. Soviel ist vorher schon mal klar, nicht dass ich es nicht gesagt hätte.

Und ob man sich nun den Opener “Neon” oder das bereits veröffentlichte “Love Yourself” vornimmt, irgendwie klingt alles so, als hätte man sich für dieses Album ein paar Musiker zur Seite geholt und somit das Druck- und Energielevel noch einmal erhöht. Aber nein, die Zeiten wo man als vierköpfige Band unter dem Namen Fitches unterwegs war, sind mittlerweile lange vorbei – dem Duo scheint einfach die zweifache Ladung an musikalischer Experimentierfreude auszureichen, um während der Pandemie mal eben 11 Songs aufs Papier und dann auf die neue Platte zu bringen.

Na gut, es war ja auch in letzter Zeit wenig anders zu tun. Denn eigentlich hätte das Duo im letzten Sommer lieber ein paar mehr Gigs gespielt und vielleicht auch noch der einen oder anderen Band auf oder neben der Bühne zur Seite gestanden – aber anstatt zu resignieren wurde dann einfach ein alter Bauernhof gekapert und die Entstehung von “Hilleboom” nahm seinen Lauf.

Musikalisch lehnen sich die beiden an dem an, was sie uns bereits in den letzten Jahren in kleinen Häppchen um die Ohren geworfen haben – aber wieso sollte man auch ändern was gefällt?!

Mit viel Bock und dem Gefühl, dass man es kaum wieder erwarten kann die Bühnen zu rocken legen The Pighounds los, als gäbe es kein Morgen. Wer Peter und Sandro kennt, der weiß, dass es den beiden eh schwer fällt die Füße still zu halten – akute Rastlosigkeit nennt sich das glaube ich in Fachkreisen 😉

Sollte jemand zu faul sein und sich nicht durch das komplette Album hören wollen, dem kann ich gut und gerne neben dem schon genannten “Love Yourself” auch das eher entspannte, aber keineswegs dezentere “Save Your Lies” empfehlen. Oder aber “As Good As Blind“, das stellweise wie eine langsamere Version eines The Hives Songs (fragt mich jetzt bloß nicht welchen ich meine) rüber kommt. Aber auch “Milk & Honey” oder “Superstar” haben bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Ach so, zum Thema bleibender Eindruck und so: scheinbar haben The Pighounds bei dem lieben Arne von Noisolution einen solch guten Eindruck hinterlassen, dass “Hilleboom” nicht mehr über das eigene Label, sondern über das Berliner Label erscheint. Quasi hat er sich der beiden nun als Therapeut angenommen… und Musik ist ja bekanntlich die beste Form der Therapie, oder?

 

Titel:
1. Neon
2. Doing Doe
3. Love Yourself
4. Save Your Lies
5. Rutger Hauer
6. As Good As Blind
7. Tree Pee
8. Chairclimber
9. Milk & Honey
10. Superstar
11. Youme

 

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