The Moth Gatherer – The Earth Is The Sky (Agonia Records, 27.11.2015)

The Moth Gatherer stammen aus Schweden. Vor zwei Jahren veröffentlichten sie ihr Debüt „A Bright Celestial Light“ und kommen jetzt mit ihrer zweiten Platte „The Earth Is The Sky“ um die Ecke. Musikalisch wildern die Jungs im Postrock/-metal-Nirgendwo und rufen Vergleiche mit Combos wie Cult of Luna oder Isis hervor. Also alles andere als leichtgängige 08/15-Musik.

„The Earth Is The Sky“ ist auch kein einfaches Album, sondern eines in das man sich fallen lassen kann. Auf der einen Seite klingt es böse, schwer, es kratzt und beißt und dann verwöhnt einen die Band wieder mit leichtgängig fließenden, flächigen Klängen. Der nicht selten bellende Gesang wird eher als weiteres Instrument eingesetzt und ist nur ein Puzzleteil im Sound von The Moth Gatherer.

Der erste Titel „Pale Explosions“ marschiert nach einem kurzen Intro gleich mächtig los und schreit: M-E-T-A-L! Wenn allerdings der Klargesang einsetzt und die Band das Ganze nach oben gleiten lässt, bewegt man sich auf eine ganz andere Ebene zu. Die Band dreht immer mehr auf und verabschiedet sich im letzten Drittel des überlangen Titels in instrumentale Welten. Das hat eine gute Dynamik und bleibt trotz der Stimmungswechsel stets fließend und ohne störende Übergänge.

Etwas das für das ganze Album gilt, selbst wenn es so einige Haken schlägt. In „Attacus Atlas“ treffen schwere Sludge-Sounds auf trippige Parts. „Probing The Descent Of Men“ setzt letzteres nahtlos fort und das darauf folgende Instrumental „Dyatlov Pass“ bewegt sich vollends in synthetisch wirkenden, atmosphärischen, weich gebetteten Sounds.

Das ist dann auch der Punkt, an dem The Moth Gatherer den Hörer etwas verlieren, sofern man sich nicht darauf einlassen möchte. „The Black Antlers“ versucht mit purer Düsternis Boden gut zu machen. Doch die Band schafft es nicht ganz wieder in die Spur zu finden. Das gelingt ihr dafür mit dem abschließenden Epos „In Awe Before The Rapture“. Ein wirkliches Musterbeispiel wie Postmetal zu klingen hat – voller mitreißender Elemente und cooler Sounds.

Was haben wir nun am Ende? Ein gutes Album zwischen Postrock und Postmetal, das besonders am Anfang und am Ende zu begeistern weiß. Gerade die längeren Instrumentalstücke machen wohl nur im Gesamtkontext Sinn, sorgen aber für ein gesundes Maß an Atmosphäre. Interessante Band, keine Frage!

The Moth Gatherer - The Earth Is The Sky

Trackliste:
1. Pale Explosions
2. Attacus Atlas
3. Probing The Descent Of Man
4. Dyatlov Pass
5. The Black Antlers
6. In Awe Before The Rapture

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