The Mission

The Mission – Another Fall From Grace (Eyes Wide Shut, VÖ 30.09.2016)

Wayne Hussey und seine Band The Mission sind ganz schön mutig. Zum neuen Album lässt man verlauten, dass „Another Fall From Grace“ der verlorene Link zwischen „First And Last And Always“ (Sisters Of Mercy) und dem The Mission Album „God´s Own Medicine“ sein soll. Ich bin ein Fan beider Bands, das setzt die Erwartungen natürlich hoch, vor allem wenn eine Band (Sisters Of Mercy) seit Jahren inaktiv ist, und die andere Band (The Mission) in losen Abständen gute Alben veröffentlicht.

Um das Album einzuspielen hat Bandboss Wayne unter anderem Musiker wie Gary Numan, Martin Gore und Ville Valo zu den Aufnahmesessions eingeladen, welche dann ein paar Backgroundvocals beigesteuert haben.

„Another Fall From Grace“ ist anders als andere Alben der Band. Eigentlich ist man von The Mission gewohnt, dass die Musik mit einer gewissen packenden Dynamik ausgestattet ist. Die Dynamik geht dem Album allerdings fast vollständig ab. Dafür wirkt „Another Fall From Grace“ fast schon schwerfällig und noch melodramatischer als man die Band gewohnt ist.

Das Album startet mit dem Titelsong, wie eigentlich bei fast jedem Album von The Mission ist der Anfang des Albums ein wenig verträumt und zurückhaltend. So schaukelt sich der Song dann selbst in den Schlaf und den Zuhörer gleich mit. „Met-Amor-Phosis“ ist dann eine ganze Ecke frischer und auch schneller. Band und Zuhörer werden wieder wach. Vielleicht der beste Song des Albums.

„Within The Deepest Darkness (Fearful)“ ist dann die Düsternummer des Albums. Hussey packt hier sehr viel Melodramatik in den Song. Der Song ist aber relativ simpel gestrickt. Dies hat man von The Mission auch schon irgendwie interessanter gehört.

Dummerweise wird es mit den nächsten Songs nicht wirklich besser. Von „Blood On The Road“ bis zum kurzen Zwischenspiel „Valaam“ regiert die Langeweile. Leider plätschert die Musik durch die Lautsprecher ohne den Zuhörer mitzureißen. In der Vergangenheit war das Mitnehmen des Zuhörers auf eine musikalische Gefühlsachterbahn eine der Stärken von The Mission.

Die letzten drei Songs von „Another Fall From Grace“ sind dann ungleich spannender. „Jade“ klingt fast so wie man sich die Band wünscht. Ordentlich Drama, griffige Melodien. Sehr schön!
„Only You And You Alone“ ist einfach nur schön, insbesondere ist dies dem sehr gelungenem Gesang Husseys geschuldet.
„Phantom Pain“ besteht dann aus sehr ungewöhnlichen Soundspielereien. Diesen Song muss man einfach etwas länger wirken lassen.

Fazit: „Another Fall From Grace“ überzeugt nur teilweise. Das Album hat zu viele Längen und grade die Songs im Mittelteil laden eher zum schnellen Vorlauf ein.

Da wäre mehr drin gewesen!

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1. Another Fall From Grace
2. Met-Amor-Phosis
3. Within The Deepest Darkness (Fearful)
4. Blood On The Road
5. Can’t See The Ocean For The Rain
6. Tyranny Of Secrets
7. Never’s Longer Than Forever
8. Bullets & Bayonets
9. Valaam
10. Jade
11. Only You & You Alone
12. Phantom Pain

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2.4