Wir alle erinnern uns vermutlich noch an das Debut von 2006, an “Naive” und an “Seaside”, die heute noch so unfassbar viele Playlists füllen. Betrunken den Hintern wackeln oder auch mit Sonnenbrille in die Sonne fahren. Alles das sind bis heute die Kooks für mich. Dabei liegen zwischen “Inside In / Inside Out” und heute viele Jahre und auch immerhin 5 Alben. Das so eine Zeit für eine Band, die Anspruch an sich selbst hat, nicht ohne Stilwechsel und Gewinn, aber auch Verlust von Fans passiert, sieht man gut bei den Kooks.
Mit einer der Vorab-Singles “Sunny Baby” haben wir direkt aber wieder einen Song, der zwar nur noch wenig mit IndieRock zu tun hat und der das auf diesem Album wohl am häufigsten genutzte Wort “Baby” beinhaltet, aber dabei den gewohnten Kooks-Vibe trägt.
Immer wieder kommen in den 11 Songs auf “Never/Know” Sounds durch, die Funkelemente mit tanzbarem IndiePop mischen, teilweise den Dreh bekommen in die eine oder andere Richtung. Das bedeutet für mich aber auch, dass ich bei einigen Songs ziemlich schnell den Faden verliere, da z.B. ein “Arrow Through Me” für mich als roten Faden leider nur den vor sich hingrummelnden Bass hat. Die dabei eingesetzten 70s-Elemente nerven mich eher schnell ab.
In “Echo Number”, “Let you go” und “Talk About it” geht es ähnlich weiter. Die Abwechslung findet sich lediglich im riesigen Gesangsbereich, den Luke Pritchard abdeckt und dabei immer krass gut ist. Man spürt quasi auch wie er im neuen Sound aufgeht, nimmt mich dabei leider nur stellenweise mit.
Wenn man aber Songs wie “All Over The World”, “Compass Will Fracture” und “If they could only know” hört, sind die nicht weniger lässig, haben für mich durch die tanzbare Umsetzung und die offensiver eingesetzten Gitarren aber soviel mehr The Kooks an Board, dass ich mich doch auch wieder beim Mitwippen und Grinsen erwische.
Insgesamt bleibt Never/Know ein für mich gutes Album, nimmt mich aber nicht auf der kompletten Strecke mit. Eine Anschaffung wert ist es für Freunde der Band und von lässigen englischen Sounds aber trotzdem.
- Never/Know
- Sunny Baby
- All Over The World
- If They Could Only Know
- China Town
- Compass Will Fracture
- Tough At The Top
- Arrow Through Me
- Echo Chamber
- Let You Go
- Talk About It
Beitragsbild: Davis Factor