The Interrupters

The Interrupters – Fight the Good Fight (Hellcat Records, 29.06.2018)

Während die Interrupers in den Staaten immer mehr in die Sphären der Großen vorstoßen, gelten sie hierzulande noch ein wenig als Geheimtipp. Mit ihrem dritten Album „Fight the Good Fight“ legen sie einen weiteren Grundstein, dass sich das so langsam ändern dürfte. Die Songs klingen gereifter und die Dichte der wirklich fetten Songs steigt und steigt. Die drei Bivona-Brüder und Frontfrau Aimee Allen schlagen dabei volle Kante in die Ska-Rude-Boy-Attitude von Rancid und Co. Sicherlich alles andere als ein Zufall, findet man doch Gitarrist Kevin Bivona am Keyboard von Rancid wieder und Tim Armstrong himself tritt hier nicht nur als Produzent auf, sondern der Song „Got Each Other“ ist von Rancid gefeaturet. 

Wer die frühen No Doubt mag oder „Distellers meets Rancid“ interessant findet sollte reinhören !

Aber der Reihe nach. Das Album ist mit 12 Songs in knapp 30 Minuten erfrischend kurzweilig. Bereits der Opener „Title Holder“ lässt keinen Raum für Kompromisse und die geneigten Tanzbeine wippen direkt unwillkürlich los. Machste nix. 

Hüpfrhythmus, öffnender „Hurra“-Refrain mit Hymnen-Charakter und genretypischer „Wir sind die anderen“-Attitüde. Bei „So wrong“ wird zwar der Speed etwas gedrosselt, aber die „ohh-Ohh“- und „ahh-ahh“-Choruse wirken auch hier wieder. Sängerin Aimee trällert hier als wäre sie die coolste Socke der Welt. Ist sie vielleicht auch. Wer weiß. 

Weiter gehts mit „She’s Kerosine“, welches als Vorabsingle veröffentlicht wurde. Wieder so ein Hymne die eigentlich alles mitbringt, um bitte überall im Radio zu laufen. In Zeiten von Dosenpop aber vermutlich eher Wunschdenken. 

„Leap of Faith“ bringt dann wieder ein wenig Reggea-Rhythmus in die Nummer. Für mich persönlich der einzige Mini-Ausfall auf dem Album. 

Das bereits erwähnte „Got each other“ (feat. Rancid) bringt dann wieder 100 % die „We are Family – sing-a-long“-Wumme auf den Tisch. 

Herrlich kurzweilig mit der gesunden Portion Coolness, die diese Musik einfach braucht, unterhalten euch die Interrupters für 31 Minuten. 

Ich warte derweil, dass die Band wieder nach Europa kommt. ich hatte das Glück die Band als Support der Mad Caddies sehen zu können: grandiose Liveband und auch hier eine klare Empfehlung. 

Ich ziehe mir jetzt den schwarze Anzug an, setze meinen Hut und Sonnenbrille auf und schlendere in den Sonnenuntergang. 

 

 

Titelliste: 

1/ Title Holder

2/ So wrong

3/ She´s Kerosine

4/ Leap of Faith

5/ Got each other (feat. Rancid)

6/ Broken World

7/ Gave you everything

8/ Not personal

9/ Outrage

10/ Rumors & Gossip

11/ Be gone

12 Room with a view