The Grabowskis – Doxa (Kloppstock Records, 24.06.2022)

The Grabowskis – was nach Ruhrpott klingt, ist auch genau das. Die vier Jungs aus Schwerte veröffentlichen mit “Doxa” ihr bereits drittes Album – und haben eine ganze Menge im Repertoir:

The Grabowskis stehen eigentlich für eine ordentliche Portion Punkrock mit hohem Spaßfaktor und haben es damit auch schon ins Line-Up von Bochum-Total geschafft. In neuem Longplayer, der mit rund 26 Minuten zwar recht kurz daher kommt, kommt dieser Spaß nicht zu kurz, aber auch ernsteren Themen nehmen sich die Grabowskis gerne an. Beispiel gefällig?

Mit “Kein Gott, kein Staat” machen die Schwerter auf die Sinnlosigkeit von Krieg und dessen Gründe aufmerksam – leider aktueller als gewünscht. Mit “Krumm und Kaputt” nehmen sich die Grabowski den Wahnsinn des Arbeitslebens vor, insbesondere im Niedriglohnsektor vor. Ein guter Einstieg ins Album.

Direkt mit dem zweiten Song zeigen die Grabowski, dass nicht jeder Track unbedingt ernst genommen werden soll.

Die Frage, wie denn die Dinosaurier tatsächlich verschwunden sind, darf auch im Jahre 2022 gefragt werden. Ihre Kreativität findet jedenfalls auch in den Videos ausdruck.

Dass die Grabowski aber auch Musikalisch nicht nur den Punkrock beherrschen, zeigen Sie mit “The Knight of the Knights”, wo die Band Anleihen aus dem Melodic-Metal-Bereich nimmt und ihre musikalische Vielseitigkeit unterstreicht.

Insgesamt eine sehr unterhaltsame Platte der Grabowskis, bei dem es an nichts fehlt, was zu einem wirklich hörenswertem Punkrockalbum benötigt wird: Ohrwürmer (“Mondenschein”), Politische Statements (“Nicht die Mehrheit”, was sich natürlich gegen Querdenker und Konsorten richtet) sowie einem typischem und textlich nicht ganz so niveauvollen Spaßpunksong, bei dem aber eine gewisse Spitze im Titel nicht fehlen darf: gema Kacken (“Die Darmentleerung ist mein täglich Morgensport”) – Klasse!

Mit “Einer von Oich” ist zudem noch ein besonderer Ohrwurm zu finden. Der Song, der in englischer Sprache akkustisch beginnt, bricht dann zum deutschsprachigen Oi-Punk-Song aus. Ein Titel, der den Zusammenhalt feiert und fast schon zur Ruhrpott-Hymne taugt! Ein wirklich gelungener Song, der direkt im Ohr hängen bleibt!

Das Album um Sänger Enno, Bassist und Sänger Bobo, Gitarrist Klute und Drummer Fisher Grabowski ist ein wirklich gelungenes Werk – vielseitig und Spaßig! Zu beziehen ist es aktuell nur über den direkten Facebook-Kontakt zur Band. An den Vertriebswegen wird aber sicherlich noch gearbeitet. Weiter so, Grabowskis!

 

Tracklist:

  1. Krumm und Kaputt
  2. Dinosarur
  3. Gulag
  4. The Knight of the Knights
  5. Extinction
  6. Gema Kacken
  7. Seven
  8. Einer von Oich
  9. I don’t care
  10. Kein Gott kein Staat
  11. Nicht die Mehrheit
  12. Alexa
  13. Mondenschein

 

4.3