Photo-Credit: Marshall Kreeb

The Gates Of Slumber – The Gates Of Slumber (Svart Records, 29.11.2024)

13 Jahre und einige Schicksale (u.a. der Tod von Bassist Jason McCash) nach ihrem letzten Album „The Wretch“ meldet sich Karl Simon mit seinen neu formierten The Gates Of Slumber aus der Versenkung zurück. Als Rhythmusgruppe hat er Steve Janiak (Bass) und Chuck Brown (Schlagzeug) von Apostle Of Solitude engagiert (die dort Gitarre spielen). Letzterer war vor zwei Dekaden schon einmal Teil der Band.

Fans der der US-Truppe werden sich freuen, dass das Trio genau dort ansetzt, wo es aufgehört hat: mit rauem, bodenständigen Doom Metal. Epische Anflüge, wie sie ein Album wie „Conquerer“ so groß gemacht haben, findet man auf dem selbstbetiteltem Album nicht. Dafür klingen die sechs Stücke darauf unheimlich urwüchsig. The Gates Of Slumber legen ihre Einflüsse deutlich offen, interpretieren sie aber auf ihre eigene Art und Weise und klingen am Ende dann nur wie sie selbst.

Dazu braucht es keine großen Gesten, sondern viel lieber tonnenschwere, düstere Atmosphäre, die mit kantigen Riffs, schwer stampfenden Rhythmen und dem eigenwilligen Gesang Simons erzeugt wird. Die teilweise flirrenden, wie irr wirkenden Gitarrensoli tragen das ihre dazu bei, dass man sich nicht so einfach zurücklehnen kann.

Gleich mit den ersten Takten der schleppenden Eröffnung „Embrace The Lie“ fühlt man sich wie zu Hause. Mit „We Are Perdition“ geht das nahtlos weiter. Das knarzende „Full Moon Fever“ schiebt das Ganze im zackigeren Tempo ordentlich nach vorne. Keine Zeit für Ruhe.

Das folgende „At Dawn“ ist nicht weniger packend, auch ganz ohne wirkliche Hook. Jene findet man dafür ganz am Ende des überlangen „The Fog“, das anfangs mit sakralen Gesängen eine eigenwillige Stimmung erzeugt, die vom aggressiven Grundsound durchbrochen wird. Sehr dunkel. Mit „The Plague“ holt man den Hörer noch einmal runter und überrollt ihn genüsslich und kräftig nach vorne stampfend mit dem Bulldozer. Und man genießt es.

Mit Comebacks ist ja immer so eine Sache. Aber The Gates Of Slumber haben wohl noch etwas zu sagen. Das zeigen sie durchaus mit ihrer sechsten, selbstbetitelten Platte.

 

Trackliste:
1. Embrace The Lie
2. We Are Perdition
3. Full Moon Fever
4. At Dawn
5. The Fog
6. The Plague

 

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